Geschichtliche Nachforschungen zur St. Michaelskirche in Haarbach
Die Landgemeinde Haarbach wurde zum
1. Mai 1978 infolge der von der bayerischen Staatsregierung durchgeführten Gebietsreform aufgelöst, und der Stadt Vilsbiburg eingemeindet.
Von Alters her dient der Haarbach als Grenze der Bistümer Regensburg und Freising. Auf der Regensburger Bistumsseite steht hoch erhoben über dem Ort Haarbach die zur Pfarrei Gaindorf gehörige
Schlosskirche St. Michael.
Nachdem die Messstiftung der Adeligen Hackh, auf dem Katharinenaltar der Vilsbiburger Spitalkirche, im Jahr 1498 nach Haarbach verlegt wurde, erbaute der Haarbacher Ortsadelige Wolfgang Hackh eine neue Kirche, und stattete diese mit dieser St. Katharinen-Meßstiftung und mit einem Geistlichen, einem Benefiziaten aus. Rechts neben dem Eingang zur Kirche hat der Kirchenstifter eine Marmortafel anbringen lassen, auf dieser bezeugt er die Errichtung des neuen Kirchenbaues im Jahr 1510 auf eigenem Grund und Boden. Natürlich wurde die Kirche auch mit Altären ausgestattet. Viele Jahre war Wolfgang Hackh herzoglicher Pfleger und Kastner in Geisenhausen, wohnte aber auf Schloss Haarbach. Zu Anfang seiner Geisenhausener Pflegerlaufbahn stiftet Hackh 1489 eine „ewige“ Messe in das Kloster St. Veit bei Neumarkt/Rott.
Am 7. Februar 1535 ist Wolfgang Hackh verstorben, und wurde, wie es sich standesgemäß gehört, als Erster in der von ihm gestifteten Kirche bestattet. Im Chor, links neben dem Altar steht sein schönes Rotmarmor-Grabmal an der Wand.
Das Meß-Benefizium und der Unterhalt zur Schlosskirche, ging nach dem Aussterben der Hackh an die Barone von Schleich über. Der Landshuter Rentmeister Stephan Schleich zu Achdorf kaufte am 12. April 1589 die Hofmark, das „Rittergut“ Haarbach von Augustin, Konrad und Hans Christoph Hackh.
Mehrere bauliche Veränderungen hat die Schlosskirche schon hinter sich, und dennoch kann sie mit ihrer schönen Ausstattung und den auffallend vielen Adeligen-Grabsteinen auf eine über 500jährige Geschichte zurück blicken.
Peter Käser
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