Die Stadtpfarrkirche Vilsbiburg wurde 1413 geweiht Die „schöne Rachel“ feiert ihren 600. Geburtstag
Die Mönche des Klosters Neumarkt an der Rott, welche als Vikare auf der Pfarrei Vilsbiburg über 400 Jahre wirkten, nannten die Pfarrei die „schöne Rachel“. Im Gegensatz wurde das Leben im Neumarkter Konvent als „triefäugige Lea“ hingenommen.
Auf herzoglichem Grund und Boden wurde Vilsbiburg als „Stat“ mit Mauer, Wall, Graben und Zaun bei der zweiten herzoglichen Stadt-Gründungszeit um 1260 errichtet. Am 12. Juli 1265 wird auch schon die Kirche genannt. Stand sie in der befestigten Stadt selbst? Nach großen Katastrophen ab 1341 bis 1366 war Vilsbiburg letztendlich keine Stadt mehr, sondern Markt, bis wiederum zur Stadterhebung am 1. April 1929. Nach dem großen Brand von Vilsbiburg 1366 musste eine neue Kirche erbaut werden. Als herzogliche Stiftung wurde die Pfarrei Vilsbiburg 1372 dem Kloster St. Veit an der Rott (Neumarkt St. Veit) übertragen. Ein Neubau geschah weit ab der Stadtbefestigung, erhöht über der Vils, an der Strasse nach Frontenhausen. 1406 wird zum ersten Mal das Patrozinium S: Mariae genannt. Der Neubau war eine Stiftung des Landshuter Herzogs Heinrich XVI. (des Reichen), weitere Baumaßnahmen waren unter Herzog Ludwig IX., von dessen Ehefrauen die Wappen von Österreich und Sachsen auf den Schlusssteinen im Chor den Nachweis bringen. Am 29. Oktober 1413 war die Weihe der Kirche mit sieben Altären. Die Jahreszahl 1414 gibt das Ende eines Bauabschnittes auf dem Schlussstein am Chorbogen an. Die Pfarrkirche hat in ihren bestehenden 600 Jahren gar manchen Umbau erlebt. Ob im innerkirchlichen oder im baulichen Bereich. Der eigentliche Stifterwille wurde jäh durch Kriege, Reformen und Zeitgeist unterbrochen – ein Karussell das sich immer weiterdrehen wird. Im Jahr 2006 stellte der Autor Peter Käser sein 370seitiges Buch „Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Vilsbiburg“ im Verlag Attenkofer vor.
Eine langjährige umfangreiche Forschungsarbeit nicht nur zur Pfarrkirche so auch zur Stadt Vilsbiburg, wird abgeschlossen mit Untersuchungen zur Ausstattung, Glocken, Orgeln, Grabdenkmäler, Stiftungen, Bruderschaften, Pfarrhof und Geistlichen.
Ein Arbeitsbuch mit vielen Facetten und Details.
Peter Käse
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