Die archivalen Informationen zur Geschichte der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Vilsbiburg sind vielfältig. Das Archiv der Pfarrei selbst birgt nicht weniger als fünfzig laufende Meter an Geschriebenem bis in die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg. Umfangreiches Material befindet sich im Bischöflichen Zentralarchiv von Regensburg, im Staatsarchiv in Landshut, im Hauptstaatsarchiv und der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek von München. Besonders interessieren die Bistums-Visitationsberichte der Jahre 1508, 1526, 1559 und 1589/90 und die Diözesanmatrikel von 1600 bis 1997.
Archiv-Bearbeitungen bis zurück zur derzeit frühesten Nennung einer Vilsbiburger Kirche im Jahr 1265 und der Pfarrei ab etwa 1326, sind zusammengefasst in den Beiträgen zur Geschichte des Bistums Regensburg.
Das Archiv des Heimatvereins Vilsbiburg im Vilsbiburger Museum am Stadtturm, bietet eine willkommene Plattform, nicht nur in den archivalen Urkunden zu forschen, sondern auch in der Bericht- und Fotosammlung zu blättern.
Peter Käser
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Die Mönche des Klosters Neumarkt an der Rott, welche als Vikare auf der Pfarrei Vilsbiburg über 400 Jahre wirkten, nannten die Pfarrei die „schöne Rachel“. Im Gegensatz wurde das Leben im Neumarkter Konvent als „triefäugige Lea“ hingenommen.
Auf herzoglichem Grund und Boden wurde Vilsbiburg als „Stat“ mit Mauer, Wall, Graben und Zaun bei der zweiten herzoglichen Stadt-Gründungszeit um 1260 errichtet. Am 12. Juli 1265 wird auch schon die Kirche genannt. Stand sie in der befestigten Stadt selbst? Nach großen Katastrophen ab 1341 bis 1366 war Vilsbiburg letztendlich keine Stadt mehr, sondern Markt, bis wiederum zur Stadterhebung am 1. April 1929. Nach dem großen Brand von Vilsbiburg 1366 musste eine neue Kirche erbaut werden. Als herzogliche Stiftung wurde die Pfarrei Vilsbiburg 1372 dem Kloster St. Veit an der Rott (Neumarkt St. Veit) übertragen. Ein Neubau geschah weit ab der Stadtbefestigung, erhöht über der Vils, an der Strasse nach Frontenhausen. 1406 wird zum ersten Mal das Patrozinium S: Mariae genannt. Der Neubau war eine Stiftung des Landshuter Herzogs Heinrich XVI. (des Reichen), weitere Baumaßnahmen waren unter Herzog Ludwig IX., von dessen Ehefrauen die Wappen von Österreich und Sachsen auf den Schlusssteinen im Chor den Nachweis bringen. Am 29. Oktober 1413 war die Weihe der Kirche mit sieben Altären. Die Jahreszahl 1414 gibt das Ende eines Bauabschnittes auf dem Schlussstein am Chorbogen an. Die Pfarrkirche hat in ihren bestehenden 600 Jahren gar manchen Umbau erlebt. Ob im innerkirchlichen oder im baulichen Bereich. Der eigentliche Stifterwille wurde jäh durch Kriege, Reformen und Zeitgeist unterbrochen – ein Karussell das sich immer weiterdrehen wird. Im Jahr 2006 stellte der Autor Peter Käser sein 370seitiges Buch „Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Vilsbiburg“ im Verlag Attenkofer vor.
Eine langjährige umfangreiche Forschungsarbeit nicht nur zur Pfarrkirche so auch zur Stadt Vilsbiburg, wird abgeschlossen mit Untersuchungen zur Ausstattung, Glocken, Orgeln, Grabdenkmäler, Stiftungen, Bruderschaften, Pfarrhof und Geistlichen.
Ein Arbeitsbuch mit vielen Facetten und Details.

Peter Käse
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Über die Entstehung der Pfarrei und der Pfarrkirche wurde schon vieles geforscht und niedergeschrieben. Manches ist einer Vermutung zuzuordnen, manches kann urkundlich nicht bewiesen werden. Hier wurde der Versuch unternommen, anhand von Urkunden, der Entstehung auf den Grund zu gehen, und eine Fortsetzung des genannten niederzuschreiben.
Die Zusammenstellung sollte eigentlich im Anhang des 2006 erschienenen Buches über die „Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Vilsbiburg“ erscheinen.
Peter Käser
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Der Plebano (Leutepriester) in Vilspiburch – 19. August 1337

Magister/Licentiat Pfarrer Caspar Westendorfer

Pfarrer von Sankt Jodok in Landshut und Rat des Herzogs
Generalvikar, Offizial der Salzburger Kirche
Vilsbiburger Spitalstifter
Die Westendorfer werden in Vilsbiburg, in Landshut, Au bei Bad Aibling, Pondorf und Saulburg bei Straubing, in Straubing selbst und in Viechtach genannt. Westendorf bei Augsburg/Aichach führt im Wappen den schwarzen Westendorfer-Wappenring.
In der Bayerischen Staatsbibliothek zeigen die Landtafeln von 1565 als Vertreter des Prälatenstandes (Klöster, Pröpste und Stifte) der Städte, Märkte und ehemaligen Grafschaften, die im Herzogtum Bayern aufgegangen waren, auch das Wappenschild der Westendorfer mit dem schwarzen Ring im silbernem Schild und dem darüber stehenden Namen – Westendorfer.

– Stiftete die Witwe Dorothea Westendorfer, die Mutter des Pfarrers von Sankt Jodok in Landshut, Caspar Westendorfer, am 1. April 1456 eine Messe auf den Johannesaltar in die Pfarrkirche Vilsbiburg und ebenso auf den Georgsaltar in der Sankt Katharinenkirche, der Vilsbiburger Spitalkirche neben dem oberen Stadttor, die so genannte »Westendorfermesse«, so machte ihr Sohn Caspar im Jahr 1476 eine großartige Stiftung, mit der Fundation des Spitales (= Bürgerheim/Altenheim) zum Heiligen Geist innerhalb des Marktes, neben dem oberen Stadtturm in Vilsbiburg, in dem sich heute ein Teil des Vilsbiburger Heimatmuseums befindet.
– Pfarrer Caspar Westendorfers Mutter Dorothea ist eine geborene Rogler, was aus der Stiftungsurkunde der Vilsbiburger Westendorfermesse vom 1. April 1456 hervorgeht.
– Immatrikuliert in Wien: Caspar Westendorfer hat die Universität in Wien besucht. Am 13. Oktober 1435 lässt er sich als Student einschreiben. Der Titel »Meister« und »Lizentiat«, sowie sein Sitz im herzoglichen Hofgericht deuten auf eine akademische Ausbildung im Kirchenrecht hin.
– Bevor sich Westendorfer im Umkreis des Landshuter Herzogs aufhält, wird er zu den Spitzenmännern des Salzburger Erzbischofs gezählt. Er ist Generalvikar, Offizial, Assessor des Konsistoriums zu Salzburg und geistlicher Notar. Von ca. 1470 bis 1477 ist der Pfarrer von Sankt Jodok Caspar Westendorfer, als Beisitzer am herzoglichen Hofgericht und im Rat des Landshuter Herzogs bezeugt.
– Die Urkunden des Pfarrarchivs von St. Jodok in Landshut sind für die Forschungen zu Caspar Westendorfer sehr aufschlussreich. Hier finden sich auch noch einige Urkunden des Thoman Westendorfer, dem Vater von Caspar Westendorfer. Teils sind an den alten Pergamenturkunden noch Wachssiegel angebracht. In einer am 28. Februar 1471 ausgestellten Urkunde ist er genannt als „…Würdigen und Hochgelehrten Herrn Maister Caspaer Westendorffer, Pfarrer bei St. Jobst in Landshut, Stifter und Lehensherr Kaiser Heinrichs- und St. Kunigundenaltars seiner Kirche.“
– Caspar Westendorfer schreibt am St. Andreastag (25. November) 1477 sein Testament, ein weiteres am St. Katharinentag 1477.
– Im Verkaufsbrief für den „Kirchherrn zu St. Jobst in Landshut und sein neu gestiftetes Spital in Vilsbiburg, Meister Caspar Westendorfer“ vom 9. April 1480, wird er mit diesem Datum das letzte Mal in den Urkunden genannt: – Über seine Grabstätte kann nur spekuliert werden. Während seines fruchtbaren Wirkens stiftete Caspar Westendorfer nicht nur das Heilig Geist-Spital in Vilsbiburg, sondern auch zwei Benefizien in die Kirche St. Jodok von Landshut.

Der Magister und Lizentiat Pfarrer Caspar Westendorfer war ein geborener Vilsbiburger. Er war das letzte Glied der Vilsbiburger Familienlinie. Letztendlich haben die Westendorfer bei allen ihren Stiftungswerken unverwechselbar ihr Wappen in Form eines Ringes hinterlassen, so auch im Gewölbe der Pfarrkirche Sankt Jodok in Landshut.
Peter Käser                                                     
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Im Ersten Weltkrieg Der Vilsbiburger Pater Hieronymus Rohrmeier im Kriegseinsatz in der Türkei

Zum 5.01.1915 wird P. Hieronymus als Marinegeistlicher bei der türkischen Flotte nach Konstantinopel einberufen. Zu Hause ist man immer über seine Tätigkeit im Orient informiert. Als Andenken an jene Kriegszeit brachte Pater Hieronymus hohe Auszeichnungen mit nach Hause. Enge Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei werden 1916 geknüpft. Im Januar wird die Errichtung einer türkischen und bayerischen Gesandtschaft angestrebt. Von 1915 bis 1919 war Pater Rohrmeier Divisionspfarrer in der Türkei. Wieder zuhause kam er nach Oggersheim in der Rheinpfalz und später nach Freiburg in der Schweiz. Schließlich war er vier Jahre Beichtvater in Assisi. Zwei Jahre war er in Wien tätig. 1931 kam er wieder nach Deutschland zurück, nach Neustadt a. d. Waldnaab, Maria Eck und Reisbach.. Letztendlich führte ihn 1955 sein Lebensweg in das Minoritenkloster nach Schweinfurt. Am 1. März 1967 verschied im dortigen Kloster St. Anton Pater Hieronymus Rohrmeier 83-jährig an einem Herzschlag.
Peter Käser
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»Geborene Vilsbiburger im geistlichen Stande« Geistliche Zeitgenossen der Reichen Herzöge von Niederbayern-Landshut (1393-1503)

Die 100 Jahre Regierungszeit der „Reichen Herzoge“ von Landshut, war gekennzeichnet von einer Zeit hoher geistlicher Würdenträger; – geboren in Vilsbiburg. Ein großes Fresco im Chor der Stadtpfarrkirche Vilsbiburg mit der Darstellung des Todes des heiligen Sebastian, gibt uns einen Hinweis auf den im siebenjährigen Abstand nach Ebersberg führenden Pilgergang. Hier war der Vilsbiburger Sebastian Häfele, – der Sohn eines Hafners, – 28 Jahre Benediktinerabt des Klosters Ebersberg.
Magister Caspar Westendorfer, Generalvikar, Offizial der Salzburger Kirche, war vor seinem Tode noch Pfarrer in St. Jodok in Landshut. Ulrich Rogler sein Onkel, war Kaplan des Herzogs auf der Landshuter Burg. Abt Benedikt II. Egck war 46 Jahre Abt des Klosters Mondsee, und Johannes II. Tegernbeck, war Abt des Klosters St. Emmeram in Regensburg.
Hiermit soll aufgezeigt werden, dass im Zeitraum der drei regierenden „Reichen Herzöge“ von Niederbayern-Landshut, auch hohe geistliche Persönlichkeiten aus Vilsbiburg vorhanden waren.
Peter Käser
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Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die Pfarreien angehalten, Taufen, Hochzeiten und Todesfälle in Matrikelbücher einzutragen.
Unter Pfarrer Stephan Thumb wurde 1647 ein Sterbebuch für die Pfarrkirche Geisenhausen und die Marienkirche von Feldkirchen angelegt, in dem nach einem Eingangstext aber  schon Sterbefälle ab dem Jahr 1645 eingetragen sind.
Tauf- Hochzeits- und Sterbebücher sind über ein Online-Portal des Erzbistums München-Freising einzusehen.
Peter Käser
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 Ritter, Richter, Seine Durchlaucht

Sie stammten vom Riemhof bei Geisenhausen. Ihren adeligen Ur-Sitz hatten die „Riemhofer zu Riemhofen“ aber im benachbarten Haselbach – heute Oberhaselbach. Nach 1600 nannten sie sich: Zum Steeg, auf Vatersham, Haslbach, Dözkirchen, Wurmsham, Töding und Ottering. In der Geisenhausener Filialkirche Feldkirchen haben die Riemhofer eines ihrer Begräbnisse. Drei Marmor-Grabdenkmäler aus dem 14./15. Jhd. erinnern noch heute an das Edle Geschlecht, das in ihren hohen Ämtern auch als „Seine Churfürstliche Durchlaucht“ angesprochen wurde.
Peter Käser
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Sankt Vitus in Wendeldorf, Gemeinde Aham Gemeindeverwaltung Gerzen

Eine Nebenkirche der Pfarrei Loizenkirchen.
Wendeldorf in der Verwaltungsgemeinschaft Gerzen.

Auf eine reiche Geschichte kann der Weiler Wendeldorf an der Vils blicken. Das Patrozinium Sankt Vitus der Wendeldorfer Kirche deutet auf ein Rodungsgebiet hin, wohl zur Hauptrodungszeit vom 9. bis 11. Jahrhundert. Der Weiler und die Kirche liegen an der Strasse LA 3, die von Gerzen über Neuhausen, Wendeldorf nach Loizenkirchen/Frontenhausen führt. Die Regensburger Bistumsvisitation des Jahres 1508 nennt die Pfarrei Loizenkirchen mit der Kapelle St. Vitus in Wendeldorf. Die Einrichtung der Kirche ist im neugotischen Stil. Von 1867 an wird die Kirche einer Restaurierung unterzogen, mit einem neuen Dachstuhl, Turm und 1884 mit einem neuen Altar, – gefertigt vom Landshuter Bildhauer Michael Mayer. Auf der rechten Seite im Altar, steht der für unsere Heimat doch seltene Münchner Stadtheilige, Sankt Onuphrius.
Peter Käser
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