Die langjährigen Auseinandersetzungen des Vilsbiburger Pfarrers
mit seinenm Kaplan wegen ihrer Hunde.

Das „herumtreibende Gesindel“ machte die Gegend unsicher. Der Weg zur Kirche war oft weit und beschwerlich. Die Messen waren schon sehr früh am Morgen und so war es nicht verwunderlich, dass die Hunde „ihren Herrn“ zur Kirche begleiteten. Vor über 300 Jahren brachte der Vilsbiburger Kaplan Georg Miller, der eine uneingeschränkte Zuneigung zu seinem Hund hatte, in einem Streit mit dem ebenfalls einen Hund besitzenden Vilsbiburger Pfarrer, nicht nur die Administration in arge Bedrängnis.
Peter Käser
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Eine besondere Fürsorge der Dorothea Westendorfer war der gute Leumund des Kaplans. Er soll das offene Wahrzeichen der Stiftung sein und sich nicht mit Frauen einlassen die bei ihm selbst oder in der Nähe zum Ärgernis der gegenwärtigen Stiftung werden können.

Am 1. April 1456 stiftet die Witwe Dorothea Westendorfer, eine geborene Rogler aus Vilsbiburg, je eine „Ewige“ Hl. Messe in die Pfarrkirche von Vilsbiburg auf den Johannesaltar, und in die Katharinenkirche im Vilsbiburger Markt die tägliche Frühmesse auf den Georgsaltar. Neben der Ausstattung des Benefiziaten mit Büchern und Kleidern gehörte auch das Haus der Dorothea gegenüber der Katharinen Kirche im Markt Vilsbiburg.
Dorotheas einziger Sohn war Magister Kaspar Westendorfer, Pfarrer bei St. Jodok in Landshut. Er stiftete neben der Vilsbiburger Katharinen-(Spital)-kirche am 6. Dezember 1476 das „Innere“ Spital „zum Hl. Geist“. Kaspar Westendorfer ist 1465 Generalvikar und Offizial der Salzburger Kirche und geistlicher Notar. 1475 ist er Beisitzer am Landshuter herzoglichen Hofgericht und sitzt im Rat des niederbayerischen Herzogs.
Dorothea Westendorfer stiftet in Vilsbiburg die beiden Messen zum ewigen Gedenken an ihren verstorbenen Ehegatten Thomas, dem einzigen Sohn Kaspar, ihren Bruder Ulrich Rogler und für sich selbst. In einer 17seitigen Urkundenabschrift, die sich im Bischöflichen Archiv in Regensburg befindet, werden für den Unterhalt des Geistlichen (Benefiziaten) mehrer Höfe und Anwesen mit ihren Abgaben genannt.
Zahlreich sind ihre Wappenembleme, welche die Westendorfer in und an verschiednen
Kirchen und an Gebäuden hinterlassen haben.
So lebt die Erinnerung an die „Westendorfer“ nicht nur in Vilsbiburg weiter.
Werke der Barmherzigkeit – eine »würdige Gottesgab«

Peter Käser
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An der äußeren Kirchenmauer von St. Jodok, links neben dem Südportal, ist eine Grabplatte die dem 1481 verstorbenen „Westendorfer Benefiziaten“ Leonhard Wagenhaymer gewidmet ist. Er war auf dem St. Michael Altar in der Vilsbiburger Spitalkirche Messleser, aber auch Kaplan der Jakobusmesse in der Vilsbiburger Pfarrkirche.
Nur die Verbindung als Kaplan und Benefiziat der Vilsbiburger Westendorfermessen und seinem Auftraggeber Caspar Westendorfer, Pfarrer bei St. Jodok in Landshut, lassen den Schluss zu, dass Wagenhaymer deswegen auch bei der Sankt Jodokkirche seine letzte Ruhestätte als „würdige Gottesgab“ finden konnte.
Peter Käser
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Der im „Rufe der Heiligkeit“ verstorbene Pater Viktrizius wurde drei Jahre nach seinem Tod, vom Klosterfriedhof in die Gruft der Vilsbiburger Wallfahrtskirche Maria Hilf überführt. 1935 konnte der Seligsprechungsprozess für Pater Viktrizius eröffnet werden. Wenn im Prozeß um seine Seligsprechung auch immer wieder Fortschritte erzielt werden konnten, so wartet Vilsbiburg seit Jahrzehnten auf ein Zeichen aus Rom.
Am 25. April 1935 eröffnete der Regensburger Bischof Michael Buchberger den Prozeß der Seligsprechung.
Am 22. April 1954 fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Erhebung und Begutachtung der irdischen Überreste statt. Am 10. Mai 1979 wurde in Gegenwart des Heiligen Vaters, Johannes Paul II. das Urteil ausgesprochen und feierlich erklärt: Pater Viktrizius hat sein Leben in jeder Weise vorbildlich heroisch geführt. Er darf daher „Ehrwürdiger Diener Gottes“ genannt werden. Damit war ein wichtiger Schritt für eine künftige Seligsprechung getan.
Peter Käser
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Nach der Auflösung der geistlichen Orden auch hier in Vilsbiburger, der Kapuziner im Jahr 1802, mussten sie ihr bisheriges Hospitium (Niederlassung) am Maria-Hilfsberg verlassen und es wurde zwei Wallfahrtspriestern vom Weltklerus die Wallfahrt übertragen. Aber sie hatten keine eigene Wohnung. Gestiftet durch Beiträge und freiwillige Handdienstleistungen wurde 1827 eine schöne Wallfahrtspriesterwohnung nebst einem kleinen Garten nahe an der Kirche erbaut und am 8. September feierlich seiner Bestimmung übergeben.
1846 zogen dann die Redemptoristenpatres auf. Der „herrliche Tempel“, die Maria Hilf Kirche, wurde unter der Tätigkeit der Redemptoristen umgebaut: Anbau zweier Seitenschiffe, zwei Aufgangstreppen, einem Zwischenbau zwischen Kirche und Kloster, einer großen Kirchen-Vorhalle, drei neue Altäre, die Kanzel und die vollständig künstlerische Ausmalung des Ganzen durch Frater Max Schmalzl, ein Redemptorist aus Gars am Inn.
Peter Käser
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Tag des offenen Denkmals auf Maria Hilf in Vilsbiburg.
Informationen über die Sanierung der Türme von Maria Hilf beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag den 11. September 2016.
Das Schlagwort „Gemeinsam Denkmale erhalten“ bringt es auf den Punkt, dass die beiden Türme der Bergkirche dank gemeinsamer Anstrengungen, seit dem Frühjahr 2016 restauriert werden können. Entsprechend stellte der Heimatverein Vilsbiburg die Turm-Sanierung in den Mittelpunkt des Denkmaltages. Wallfahrtsdirektor Pater Peter Berger begrüßte die Interessierten in der gut besetzten Bergkirche. Der Heimatforscher Peter Käser gab einen Einblick in die Baugeschichte des Gotteshauses. Die Architektin der Restaurierung Claudia Geilersdorfer aus Vilsbiburg, gab in einem reich bebilderten Power Point Vortrag einen Überblick über den Verlauf der Sanierungsarbeiten.
Perer Käser
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Die Kuppel der Vilsbiburger Stadtpfarrkirche stand nach einem Blitzeinschlag in Flammen. Die Frage ist, wie würde man heute reagieren, wenn auf einmal aus der Kuppel Flammen schlagen würden. Der Brandherd wäre in etwa 70 Metern Höhe. Die Kuppel der Pfarrkirche hat schon manchen Blitzeinschlag bis herab zur Orgel verkraftet, auch die halbe Turmkuppel wurde schon herab geschlagen. Ein Blitzstrahl am 13. April 1807 nachmittags zwischen fünf und sechs Uhr, setzte die Kuppel des Pfarrkirchenturmes in Brand, ohne dass die Bevölkerung das Einschlagen des Blitzes bemerkt hatte.
Peter Käser
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Johann Thaddäus Nicolaus Reichsfreiherr von Mändl,
und seiner Gattin Maria Theresia Maximiliana Cajetana Josepha
Freyfrau von Mändl, geborene von Lodron in der Pfarrkirche Vilsbiburg.
Er, Johann Taddäus von Mändl war Reichsfreiherr, seine Gattin Maria Theresia eine geborene Reichsgräfin von Lodron auf Furth bei Landshut. Beide waren Mautner und Pfleger im Dienste der kurfürstlichen Herrschaft im Markt Vilsbiburg.
Mit 63 Jahren stirbt 1735 Johann Taddäus beim Vorritt der kurfürstlichen Gesellschaft, welche auf der Reise von Schloss Isarhofen nach Altötting war, bei Aich kurz nach Vilsbiburg – er fällt tot vom Pferd. Sein Grabmal in der Pfarrkirche Vilsbiburg ist nicht mehr vorhanden, aber ein Foto dessen.
Die Gattin Maria Theresia übernimmt den Posten im kurfürstlichen Pflegamt Vilsbiburg bis zu ihrem Tode 1740. Ihr bezeichnendes Rotmarmor-Grabmal ist noch in der Pfarrkirche Vilsbiburg erhalten. Beide verband eine innige Liebe zur Wallfahrt Maria Hilf bei Vilsbiburg. Dieses vermochten beide auf ihren Grabmälern herausheben. Kurz vor ihrem Tod stiftet Maria Theresia 1000 Gulden für die Lodronmesse in der Pfarrkirche Vilsbiburg.
Peter Käser
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Die Besetzung der Pfarrei Vilsbiburg erfolgte durch die Patres des Klosters Sankt Veit bei Neumarkt an der Rott seit Anfang des 15. Jahrhunderts. Überaus begehrt war die Seelsorge in Vilsbiburg, welche von den Pfarrvikaren gerne wahrgenommen wurde. Die zu lange Exponierung auf der Pfarrei führte zur teilweisen Verweltlichung. Der Vilsbiburger Pfarrvikar Modestus Niedermayr hat mit „der triefäugigen Lea“ die Arbeit und Gehorsam im Kloster St. Veit, mit „der schönen Rachel“, der Seelsorge in Vilsbiburg verglichen.
Peter Käser
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