Marquard von Wippstetten im Jahr 1150/70
Eine frühe Nennung des Ortsnamens Wippstetten

Im Verbund mit vielen ortsangebenden Nachnamen, kann die Nennung des Marquard von Wippstetten in der Mitte des 12. Jahrhunderts zur historischen Einordnung nur von Vorteil sein. Genannt werden: Seyboldsdorf, Frauensattling, Wippstetten, Gaindorf, Seyboldsdorf, Rettenbach, Angelsberg (bei Feichten, Neumarkt St. Veit an der Rott), Wörnstorf (bei Geisen-hausen), Haarbach (bei Vilsbiburg), Reisbach, Leonberg (bei Neumarkt St. Veit), Winzer, Windberg.
Die davor stehenden Männernamen gehören zu den Dienstleuten des Klosters Windberg und dienten als Zeugen ihrem Herrn Wernhard von Haarbach. Alle sind Zeugen einer Rechts-handlung, einer Übertragung eines Gutes an das Prämonstratenserkloster Windberg an der Donau.
In der Übertragung (Tradition) geht es um das Landgut Grafing, das im Besitz des Edlen Wernhard von Haarbach bei Vilsbiburg ist, und an das Kloster Windberg verkauft wird. Sie bitten ihren Salmann (= Treuhänder/ – Immobilienhändler) Herrn Berthold von Seyboldsdorf um die Übergabe des Gutes in die Hände des Herrn Altmann von Winzer (bei Osterhofen) zur Weitergabe, wo immer der Abt von Windberg oder der Konvent darum gebeten hatten.

Als Zeuge dieses Verkaufes, tritt neben meh-reren heimischen Herren, auch unser Edler Herr, Marquard von Wippstetten auf.
Das Original aus dem Codex Windbergensia befindet sich in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek von München.

Peter Käser
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Seit dem Jahr 1974 schreibt der Vilsbiburger Heimatforscher an vielseitig geschichtlichen Themen. Sein Spezialgebiet ist und bleibt aber die „Hafner auf dem Kröning und der Bina“, resp. die Kröninger Hafnerei. Schon 1968 leitet Grasmann kommissarisch das Vilsbiburger Heimatmuseum; 1973 wurde er offiziell zu dessen Leiter ernannt. Und von 1996 bis 30. Juni 2009 war er Kreisheimatpfleger für den südlichen Landkreis Landshut. Im Rahmen seiner heimatkundlichen Arbeit ist Lambert Grasmann auch vielseitig schriftstellerisch tätig und hat schon mehrere Bücher verfasst.
Seine umfangreiche Bibliographie wurde von Frau Dr. Cornelia Renner, Peter Käser und letztendlich von Lambert Grasmann selbst zusammengestellt und geprüft.
Peter Käser
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befindet sich in der Gemeinde Wurmsham beim Weiler Schleichwies

Im südlichsten Bereich des Landkreises Landshut, in der Gemeinde Wurmsham, Gemarkung Pauluszell, befindet sich 600 Meter östlich des Weilers Schleichwies die höchste Erhebung des Landkreises Landshut auf ca. 520 Metern.
Vom Schleichwieser Wirtshaus Friedl/Hammerschmiedt sind es nur einige hundert Meter auf der Straße nach Velden, und man ist auf dem höchsten Punkt des Landkreises Landshut. Heute ist es eine Wiese/Acker auf der rechten Seite der Strasse.
Aber vor Jahrzehnten stand hier ein fast 43 Meter ho-her Vermessungsturm.

Um 1940 wurden die alten Vermessungstürme gegen neue ausgetauscht. Eine 8-seitige Sockelpyramide mit einer Höhe von 43 Metern wurde 1937 in der Nähe von Schleichwies, beim 1917 abgebrochenen Anwesen Hochschein erbaut – das „Signal Hochschein“. Mit ihm bot sich die Neubearbeitung des trigonometrischen Hauptdreiecksnetztes für Bayern. Mit der Erneuerung des Bayerischen Hauptdreiecksnetzes wurde, nachdem der alte Holzturm 1948 abgebrochen wurde, ein neuer Dreibock-Vermessungsturm im Jahr 1959 am trigonometrischen Messpunkt I. Ordnung „Hochschein“ bei Schleichwies erbaut, der bis 1964 seinen Bestand hatte.
Peter Käser

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Die Landgemeinde Haarbach wurde zum
1. Mai 1978 infolge der von der bayerischen Staatsregierung durchgeführten Gebietsreform aufgelöst, und der Stadt Vilsbiburg eingemeindet.

Von Alters her dient der Haarbach als Grenze der Bistümer Regensburg und Freising. Auf der Regensburger Bistumsseite steht hoch erhoben über dem Ort Haarbach die zur Pfarrei Gaindorf gehörige
Schlosskirche St. Michael.

Nachdem die Messstiftung der Adeligen Hackh, auf dem Katharinenaltar der Vilsbiburger Spitalkirche, im Jahr 1498 nach Haarbach verlegt wurde, erbaute der Haarbacher Ortsadelige Wolfgang Hackh eine neue Kirche, und stattete diese mit dieser St. Katharinen-Meßstiftung und mit einem Geistlichen, einem Benefiziaten aus. Rechts neben dem Eingang zur Kirche hat der Kirchenstifter eine Marmortafel anbringen lassen, auf dieser bezeugt er die Errichtung des neuen Kirchenbaues im Jahr 1510 auf eigenem Grund und Boden. Natürlich wurde die Kirche auch mit Altären ausgestattet. Viele Jahre war Wolfgang Hackh herzoglicher Pfleger und Kastner in Geisenhausen, wohnte aber auf Schloss Haarbach. Zu Anfang seiner Geisenhausener Pflegerlaufbahn stiftet Hackh 1489 eine „ewige“ Messe in das Kloster St. Veit bei Neumarkt/Rott.
Am 7. Februar 1535 ist Wolfgang Hackh verstorben, und wurde, wie es sich standesgemäß gehört, als Erster in der von ihm gestifteten Kirche bestattet. Im Chor, links neben dem Altar steht sein schönes Rotmarmor-Grabmal an der Wand.
Das Meß-Benefizium und der Unterhalt zur Schlosskirche, ging nach dem Aussterben der Hackh an die Barone von Schleich über. Der Landshuter Rentmeister Stephan Schleich zu Achdorf kaufte am 12. April 1589 die Hofmark, das „Rittergut“ Haarbach von Augustin, Konrad und Hans Christoph Hackh.
Mehrere bauliche Veränderungen hat die Schlosskirche schon hinter sich, und dennoch kann sie mit ihrer schönen Ausstattung und den auffallend vielen Adeligen-Grabsteinen auf eine über 500jährige Geschichte zurück blicken.
Peter Käser
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Vorsitzender Peter Barteit begrüßt zahlreiche Gäste bei der Ausstellungs-Eröffnung
Vorsitzender Peter Barteit begrüßt zahlreiche Gäste bei der Ausstellungs-Eröffnung
Die Bachofa-Musi aus Holzhausen sorgt mit ihren gekonnten Darbietungen für den nötigen Lokalkolorit
Die Bachofa-Musi aus Holzhausen sorgt mit ihren gekonnten Darbietungen für den nötigen Lokalkolorit
Viele Ehrengäste aus Politik, der Wirtschaft und dem Kulturleben haben sich zu der Feierstunde eingefunden. In der ersten Reihe von links: Landtagsabgeordnete Ruth Müller, Stellvertretender Landrat Rudolf Lehner und Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher.
Viele Ehrengäste aus Politik, der Wirtschaft und dem Kulturleben haben sich zu der Feierstunde eingefunden. In der ersten Reihe von links: Landtagsabgeordnete Ruth Müller, Stellvertretender Landrat Rudolf Lehner und Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher.
Die internationale Verbreitung der Kröninger Hafnerkeramik wird durch die Anwesenheit von Alexandra Untersulzner und Dorothea von Miller vom Südtiroler Volkskundemuseum Dietenheitm (von rechts) unterstrichen.
Die internationale Verbreitung der Kröninger Hafnerkeramik wird durch die Anwesenheit von Alexandra Untersulzner und Dorothea von Miller vom Südtiroler Volkskundemuseum Dietenheitm (von rechts) unterstrichen.
Museumsleiter Lambert Grasmann, ein Fachmann auf dem Gebiet der Kröninger Hafnerkeramik, führt in die Ausstellung ein.
Museumsleiter Lambert Grasmann, ein Fachmann auf dem Gebiet der Kröninger Hafnerkeramik, führt in die Ausstellung ein.
Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller hebt in ihrem Grußwort die Bedeutung der Heimatkultur hervor.
Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller hebt in ihrem Grußwort die Bedeutung der Heimatkultur hervor.
Stellvertretender Landrat Rudolf Lehner weist auf die überregionale Bedeutung der Erzeugnisse aus dem Kröning und von der Bina hin.
Stellvertretender Landrat Rudolf Lehner weist auf die überregionale Bedeutung der Erzeugnisse aus dem Kröning und von der Bina hin.
Vilsbiburgs Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher stellt sich auf den Standpunkt, die Stadt und das Umland könnten stolz auf die Forschungs- und Sammeltätigkeit im Kröninger Hafnermuseum sein.
Vilsbiburgs Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher stellt sich auf den Standpunkt, die Stadt und das Umland könnten stolz auf die Forschungs- und Sammeltätigkeit im Kröninger Hafnermuseum sein.
Der Kröninger Bürgermeister Konrad Hartshauser hatte nicht nur anerkennende Worte, sondern auch Erinnerungsgaben aus der Heimat der Hafner mitgebracht.
Der Kröninger Bürgermeister Konrad Hartshauser hatte nicht nur anerkennende Worte, sondern auch Erinnerungsgaben aus der Heimat der Hafner mitgebracht.

Die Nagelung von Kriegswahrzeichen

Nationalstiftung für die Hinterbliebenen, der im I. Weltkrieg Gefallenen

 

Die Kriegsnagelung 1916 bei der Pfarrkirche Seyboldsdorf

 

In der Eingangshalle der Pfarrkirche Seyboldsdorf (Stadt Vilsbiburg) befindet sich über der Türe eine große Eichentafel mit hunderten von eingeschlagenen Nägeln. Die Not im Ersten Weltkrieg wurde immer schlimmer. Um Herz und Geldbeutel zu öffnen und das Elend zu lindern, erfand man die Kriegsnagelung. Für den Einschlag eines jeden Nagels musste ein kleiner Betrag gegeben werden.

        Das Königliche Staatsministerium des Inneren hat am 1. September 1915 einen Erlaß an die Regierungen, die Bezirksämter und die Gemeindebehörden gerichtet. Es hat darin den Weg gewiesen, wie in der Nagelung der Kriegswahrzeichen der Sammel- und Fürsorgezweck mit volkstümlicher guter Kunst vereinigt werden kann.

        So mag da und dort eine Gedenksäule mit dem Wappenschilde des Ortes aufgerichtet oder an geeigneter Stelle ein Eisernes Kreuz genagelt werden.

Peter Käser

 
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Das Wappen der Stadt Vilsbiburg

Die Stadt Vilsbiburg zeigt im Wappen die heraldischen Zeichen des Grund- und Landesherren.
Das alte Wappen, der rote Panter mit den weis-blauen Rauten war doch einige Zeit in der Diskus-sion, ob es auch das richtige Wappen der Stadt Vilsbiburg sei. Einige Gruppierungen glaubten in dem Panter einen Biber zu sehen, und machten daraus auch ein „redendes“ Wappen, da in der Namenfolge von Vilsbiburg ein Biber zu erkennen ist.
Dem wurde aber so nicht stattgegeben, und das alte Panterwappen blieb in Folge das Hoheitszei-chen des Marktes Vilsbiburg, und auch seit dem 1. April 1929 – der Stadt Vilsbiburg.
Ursprünglich war es das Wappentier der Sponheimer Grafen, die es an die Grafen von Ortenburg weiter vererbten.

Der „Große Brandbrief“ vom 25. November 1374, eine Vereinba-rung von mehr als 150 Städten, Märkten und Adeligen (mit ihren Wappensiegeln), gegenüber den bayerischen Herzögen, zur gemeinsamen Friedenswahrung (Landfrieden) „einander nicht zu brennen und zu schaden“, ist unter den Siegelnden auch die Vilsbiburger Bürgerschaft mit dem ältesten bisher festgestellten Siegel mit der Umschrift  „Sigillum civium Piburgensium“.

Auf dem Wachssiegel befinden sich die bayerischen Rauten und der Feuer speiende,
nach rechts gewendete Panther.

Der Vilsbiburger Stadtrat nimmt das Schreiben des Ministeriums des Inneren vom 18. Februar 1955 zur Kenntnis, und in der Sitzung am 25. Februar 1955 werden die Änderung des Wappens und die neue Stadtfahne genehmigt.
Dieses Datum ist die Geburtsstunde des „neuen“ Vilsbiburger Stadtwappens;
heraldisch links: die bayerischen weis-blauen Rauten und rechts der stehende,
nach rechts gewendete rote Panther.

Peter Käser

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