Das Jahresprogramm 2016

Jahresversammlung
im Gsellnhaus mit
Lichtbildervortrag von
Lambert Grasmann

„Die Bildhauer-,Stuckateur-und Fassmalerfamilie Wagner aus Vilsbiburg“.

Dienstag, 5. April
19:30 Uhr

Kanzel mit anschließender Oratorienbrüstung in der Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Wippstetten, 1762/1766 von

Dreifaltigkeitsmesse in der Spitalkirche.

Samstag, 21. Mai
19:00 Uhr

Gnadenstuhl an der Außenwand des ehemaligen Spitalgebäudes in

Eröffnung der Sonderausstellung

„Mitten im Krieg –
Der Weltkrieg 1914/18 und seine regionalen Auswirkungen“
im Heimatmuseum.
  
Samstag, 18. Juni
10:00 Uhr

Der Soldat Alois Alt auf Heimaturlaub in Solling im Jahr 1917.

Tag des offenen Denkmals

unter dem bundesweiten Motto:
„Gemeinsam Denkmale erhalten“.
Das Heimatmuseum ist von 10 bis 12 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Um 14 Uhr Kirchenführung in der Wallfahrtskirche Maria Hilf mit Vorstellung der Baumaßnahmen

Sonntag,
11. September

Die Kirche in der Zeit um 1920

Heimatfahrt

An die Isen – Dorfen und St. Wolfgang.

Sonntag,
25. September,
Abfahrt 12:00 Uhr

Altarbild in der Wallfahrtskirche

Katharinenmesse in der Spitalkirche

Samstag,
19. November
19:00 Uhr

Altarbild in der Wallfahrtskirche

Spielleute amrûn aus Neumarkt-Sankt Veit

Ob laut oder leise, lieblich oder schrill, wir haben mit unserer Besetzung von neun Spielleuten und einem großen Instrumentarium – von Flöten und Gitarren über Schäferpfeifen, Hümmelchen, diversen Tröten bis hin zur Geige und Drehleier und natürlich allerlei Geschepper – für jeden etwas dabei.
Wir treten hauptsächlich auf Mittelaltermärkten als umherziehende Spielleute auf, ebenso hat man uns gern auf Geburtstagsfeiern oder Privatveranstaltungen dabei. Außerdem hatten wir auch schon die Gelegenheit, bei einem Theater als Akteure und Musikanten aufzutreten
am 26. November
um 19:00
in der Spitalkirche

wir sind die Spielleute amrûn aus Neumarkt-Sankt Veit in Oberbayern und unterhalten schon seit sechs Jahren landauf und landab die Leute mit unseren mittelalterlichen Klängen und Weisen.

Ein Erzherzog bringt es nach Passau und es kommt zu wundersamen Erscheinungen

Es ist unter den Großen der Welt ein schöner Brauch, bei Staatsbesuchen mehr oder weniger wertvolle Geschenke auszutauschen. Sinnvoll sollen sie sein und in irgendeiner Beziehung zu dem hohen Gast stehen. Das erzeugt vielfach Freunde, zuweilen aber auch Stirnrunzeln. Was wird sich beispielsweise US-Präsident Barack Obama gedacht haben, als man ihm bei einer Visite in Polen ein Computerspiel überreichte? Gemischte Gefühle löste auch das Gemälde „Pferd in Royalblau“ aus, mit dem Bundespräsident Joachim Gauck erst vor wenigen Monaten Queen Elisabeth II. erfreuen wollte. Ein englischer Kunstkritiker fragte gar frech: „Ist das nun Bad Painting [figürliche Kunst von expressiver Farbigkeit] oder einfach nur schlecht gemalt?“ Da befindet sich der österreichische Erzherzog Leopold V. im Jahr 1611 in einer deutlich besseren Situation.

Der Spross aus dem Haus Habsburg ist ein Bruder des späteren Kaisers Ferdinand II und ein energischer, ehrgeiziger Mann. Im Alter von nur zwölf Jahren wählt man ihn zum Fürstbischof von Passau obwohl ihm verständlicherweise die erforderlichen Weihen fehlen. Auch sonst fällt Leopold in der folgenden Zeit eher durch weltliche denn durch geistliche Leistungen auf. Schnell entschlossen verabschiedet er sich daher 20 Jahre später aus der Dreiflüssestadt, um fortan in Innsbruck als Landesfürst von Tirol und Vorderösterreich zu residieren. Dieser Wechsel wird für das Gnadenbild Maria Hilf noch von Bedeutung sein. Zunächst aber stattet er als Passauer Fürstbischof 1611 dem sächsischen Hof einen Besuch ab. Der Überlieferung zufolge darf sich Leopold als Gastgeschenk selbst ein Bild aus der privaten Gemäldegalerie des Kurfürsten aussuchen. Seine Wahl fällt auf das Motiv Maria mit dem Kind von Lucas Cranach. So gelangt das Meisterwerk ins Zentrum des Bistums Passau, das zu jener Zeit bis vor die Tore Wiens reicht. Dort lernt Domdekan Marquard von Schwendi das Bild kennen und schätzen.

Der Weg auf den Maria-Hilf-Berg

Der Bischofsadministrator, der für den meist abwesenden und mit politischen Missionen ausgelasteten Fürstbischof das Bistum geistlich leitet, erwirkt die Erlaubnis, von Cranachs Original eine etwas vergrößerte Kopie anfertigen zu lassen. Diese bringt er in seiner Privatkapelle am Fuß des Schulerberges in der Passauer Innstadt an. Hier haben er und eine Reihe anderer Personen wundersame Erscheinungen, die sie in eine direkte Verbindung mit dem Marienbild bringen. Die öffentliche Zurschaustellung des Motivs von Cranach fällt zusammen mit den übersinnlichen Zeichen in eine Zeit allgemein anschwellender Marienverehrung. So übt die kleine Kapelle in Passau auf die Bevölkerung aus nah und fern eine magnetische Wirkung aus. Bald entschließt sich Freiherr von Schwendi, auf dem heutigen Maria-Hilf-Berg eine Kirche zu bauen. Das Gotteshaus wird im Jahr 1627 fertiggestellt.

Ein kriegerisches Jahrhundert

Das 17. Jahrhundert ist ganz sicher keine „gute alte Zeit“. Rund um Passau, besonders in Oberösterreich und Böhmen, flammen immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen auf, die schließlich in den Dreißigjährigen Krieg münden. Spätestens seit die Schweden wiederholt bis vor die Tore der Bischofsstadt vordringen, sieht man in der Region allen Grund, den Schutz der Mariens zu erflehen. Aber auch der Westfälische Friede von 1648 bringt nur eine kurze Atempause. Nur wenige Jahre später droht mit dem Vormarsch der Osmanen neues Ungemach. Als die Türken im Jahr 1683 vor Wien stehen, erwartet sich die Mehrheit der Bevölkerung angesichts der militärischen und politischen Ohnmacht von Kaiser und Reich Hilfe nur noch von himmlischen Mächten. Kaiser Leopold I. hält es für angemessen, sich mit seinem Hofstaat nach Linz zurückzuziehen und dort fast täglich auf Knien vor dem Marien-Gnadenbild den Sieg zu erflehen. In den entscheidenden Septembertagen der Schlacht am Kahlenberg rückt die Passauer Gnadenstätte mit dem Maria-Hilf-Bild in den Mittelpunkt der Christenheit. Die kaiserlichen Truppen werfen sich mit dem Schlachtruf „Maria hilf“ in das Gemetzel und es gelingt ihnen, die zahlenmäßig überlegene türkische Übermacht zurückwerfen.

Als der Kaiser triumphierend in das befreite Wien einzieht, gibt er Befehl zum Bau einer mächtigen Barockkirche, die danach einem ganzen Stadtviertel ihren Namen gibt. In den Altaraufsatz fügt man eine Kopie des Passauer Gnadenbildes. Das Original hatte Erzherzog Leopold V. bereits bei seinem Auszug aus Passau mit nach Innsbruck genommen wo es noch heute den Hochaltar des Doms St. Jakob ziert. In der Euphorie des Sieges über die Osmanen breitet sich die Maria-Hilf-Verehrung in den katholischen Landen in Windeseile aus. Mehr als 500 neue Wallfahrten entstehen unter diesem Patrozinium. So erhält auch Vilsbiburg nur drei Jahre nach der Schlacht am Kahlenberg durch einen aus dem Tessin stammenden Kaminkehrer den neuen Gnadenort auf dem Berg.

Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol (1586 – 1632) bringt in seiner Zeit als Fürstbischof von Passau das Marienbild von Lucas Cranach d. Ä. nach Bayern.
Für die einsetzende Maria-Hilf-Wallfahrt lässt Domdekan Marquard von Schwendi in den 1620er Jahren das Gotteshaus hoch über den Innstadt erbauen. (Fotos: Wikimedia)

Das Altarbild in der Maria-Hilf-Kirche geht auf Cranach den Älteren zurück

Vilsbiburg. Die Marienverehrung hat im ausgehenden Mittelalter im christlichen Abendland einen sehr hohen Stellenwert. Daher herrscht sowohl für die Andacht in Gotteshäusern wie auch in privaten Haushalten eine gesteigerte Nachfrage nach entsprechenden Darstellungen. Somit gehört diese Kunstgattung zum täglichen Geschäft für nahezu alle bildenden Künstler der damaligen Zeit. Sei es nun das Motiv Maria mit dem Kind, die Schutzmantelmadonna, die Pieta, die Muttergottes in der Sonne, Maria unter dem Kreuz und an der Krippe oder die Immaculata – die Erwartungen der Kunden sind vielfältig und werden gerne bedient. Einer der Marktführer in diesem Genre ist der um 1475 in Kronach geborene Lucas Cranach, in dessen Werkstatt mutmaßlich rund 5000 Tafelbilder, davon nicht weniger als 120 Mariendarstellungen angefertigt  werden.

Der junge Lucas hat das Glück in eine wohlhabende Familie hinein geboren  zu werden. So genießt er bereits in seiner Heimatstadt eine künstlerische Ausbildung. Nach den obligatorischen Wanderjahren erhält er im Jahr 1504 eine Anstellung als Hofmaler bei Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen und übernimmt die Malerwerkstatt im Wittenberger Schloss. Die Geschäfte laufen so prächtig, dass Cranach später eine Apotheke kaufen kann und auch als Buchhändler und Verleger tätig wird.  Zusätzlich fungiert der angesehene Bürger auch wiederholt als Stadtoberhaupt. In Wittenberg, dem Herzen der Reformation, schließt der Freundschaft mit Philipp Melanchthon und Martin Luther, dessen Trauzeuge er ist und auch die Patenschaft über Luther ältesten Sohn Johannes übernimmt. Um das Jahr 1550 geht Cranach mit seinem Dienstherren in die neue Residenz nach Weimar wo er im Oktober 1553 stirbt. Auf seinem Grabstein wird er als „der schnellste Maler“ bezeichnet. Die Malerwerkstatt wird von seinem Sohn Lucas der Jüngere weitergeführt.

Entstanden ist das  Bild der Maria mit dem Kind wohl in den 1530er Jahren auf Geheiß des Kurfürsten. Im Gegensatz zu anderen Gemälden wird dieses Motiv in Cranachs Malbetrieb nur einmal ausgeführt. Das Madonnenbild zeigt eine in der Art der einfachen Bevölkerung gekleidete junge Frau in Dreiviertelfigur vor dunklem Hintergrund die ein nacktes Kind in den Armen hält. Bis auf die für Mariendarstellungen typische rot-blaue Farbenkombination der Kleidung zeigt das Abbild der die Frau kein erkennbares Marien- oder Heiligenattribut. Ihr Haupt ist von einem nahezu durchsichtigen Schleier bedeckt der auch über den Kopf des Kindes fällt. Christus in der Gestalt eines hilflosen Knaben wendet sich Schutz suchend der Mutter zu, steckt seine Hände nach Hals und Kinn der Mutter aus; sein rechtes Bein schwingt er über deren Unterarm. Die Frau umfasst das Kind zwar mit beiden Händen, blickt aber mit erstem Gesicht über dieses hinweg auf den Betrachter. Sie symbolisiert damit  eine Vorahnung von dem bevorstehenden Leid Christi und der eigenen Hilflosigkeit. So wird der Jesusknabe zur Allegorie für die in mannigfaltigen Nöten bei höheren Mächten Hilfe suchende Menschheit.

Das damals noch namenlose Marienbild bleibt vom Bildersturm der Reformationszeit verschont weil es in der privaten Galerie des Kurfürsten aufbewahrt ist. Dort befindet es sich, bis im Jahr 1611 ein österreichischer Erzherzog zu Besuch nach Weimar kommt und das Kunstwerk als Gastgeschenk mit nach Passau nimmt. Auf diesem Weg gelangt eine Kopie des Gemäldes von Lucas Cranach auch nach Vilsbiburg. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

Das Originalbild mit dem Motiv Maria Hilf aus den 1530er Jahren ziert heute den Hochaltar des Innsbrucker Doms. (Abbildungen Wikimedia
Lucas Cranach d. Ä. (um 1475 – 1553) wird drei Jahre vor seinem Tod von seinem gleichnamigen Sohn porträtiert.

Wallfahrt Maria Hilf

Es sind ja nicht nur die Jahre von 1011 bis 2011 welche im Heimatbuch von Binabiburg ihren Niederschlag gefunden haben.

Der Autor Peter Käser berichtet über frühzeitliche Funde vor 6000 Jahren. Über alte Strassen – Wege – Pilgerwege. Dann natürlich über die Schenkungsurkunde des Bistums Bamberg, in der nicht nur Binabiburg genannt ist, sondern auch umliegende Weiler und Einöden, die vor 1000 Jahren vom Heiligen Kaiser Heinrich II. und seiner Gattin Kunigunde an das Bistum Bamberg geschenkt wurden. In Binabiburg hält sich immer der Adel auf: Burg, Hofmark, Sitz und Schloß werden untersucht.

Die Autorin Silke Rieder berichtet über „Die politische Entwicklung in der Gemeinde Binabiburg von 1945 bis zum Abschluss der Gebietsreform 1971“.

Auch 750 Jahre Pfarrei Binabiburg werden im Buch einer Untersuchung zugeführt. Die Matrikeln und Beschreibungen der Urpfarrei Binabiburg, geistliche Persönlichkeiten, Benefizium St. Dorothea und das Zenelli´sche Benefizium auf dem Sankt Salvatorberg.

300 Jahre Wallfahrtskirche Sankt Salvator. Hostienfund und Eucharistieverständnis. Tonkopfvotivgaben. Eine Vorgängerkirche und der Kirchenneubau durch Pfarrer Lorenz Zenelli vor 300 Jahren.

Dies alles wurde auf 250 Seiten untersucht und niedergeschrieben. Der Dorf- und Landschaftspflegeverein Binabiburg hat im Jahr 2011 diese umfangreiche Schrift herausgegeben und nun in das Internet gestellt.

 Peter Käser

Zum Heimatbuch

 

»Heimatbuch Frauensattling«

1000 Jahre Frauensattling
Das Buch mit 304 Seiten ist in acht Teile gegliedert:
1. Geschichtsfindung: Vor 5000 Jahren – bis Heute
2. Land, Besitz und Leute
3. Frauensattlinger Kirchengeschichte
4. Kirchenbau und Ausstattung
5. Geistliche (aus Gaindorf) die in Frauensattling gewirkt haben
– Die Stiftung der Expositur 1871, Expositusse bis ca. 1950
6. Stille Erinnerungen: Kreuzl und Marterl
7. Vereine: Hochlandschützen, Böllerschützengruppe, FFW, CSU – Ortsverband
8. Zeittafel (Zeitraffer) und Quellen der Nachforschung

Auf einem Bergsattel zwischen den Flüssen Vils und Bina, im niederbayerischen Hügel- und Holzland liegt das Dorf Frauensattling. Die Nennung des Bergsattels hat dem Dorf seinen Namen gegeben – Sodling und Sattling sind die Gebrauchsnamen.
Der Ortsname ist eine althochdeutsche Ableitung von „satal“ (Schmeller II, Sp. 334). Es ist eine Geländebezeichnung „bei den Leuten, die am Sattel wohnen“ oder als Berufsbezeichnung „bei den Sattlern“. Das Erste wäre zutreffend.
Eine Besiedelung findet schon vor etwa 6000 Jahren statt. Den Nachweis bringen Steinaxt, Steinbeil und Scherbenfunde aus frühgeschichtlicher Zeit. Die frühesten schriftlichen Zeugnisse finden sich zu Anfang des 11. Jahrhunderts.
Für Frauensattling selbst ist die Nennung des Ortsnamens in einer königlich/kaiserlichen Stiftungsurkunde ein Glücksfall. Kaiser Heinrich II. und seine Gattin Kunigunde schenken im Jahr 1011/12 königliche Güter zwischen Vils und Rott an das neu gestiftete Bistum Bamberg.
Neben der Geschichte zur Entstehung des Dorfes sind auch die Überlieferungen zur Frauensattlinger Kirche sehr interessant. Die Sage erzählt von einer Kirchenstiftung durch Kaiser Ludwig dem Bayer im Jahr 1322.
Einen großen Teil des Buches nimmt die Gemeindegeschichte ein: Bürgermeister, Eingemeindung zur Stadt Vilsbiburg, Wege, Strassen, Brücken und Stege, die Lichtenburg, Ödenfurth und Mühlen, Steuerbücher, Obmannschaften. Das Hofanlagenbuch von 1752, Hofgrößen, Hoffuß, Lehenrecht, Abgaben, und letztendlich der Urkataster von 1845 und das Kataster-Umschreibheft ab 1860 zu etwa 85 Anwesen und Höfe der ehemaligen Steuergemeinde Frauensattling.
Peter Käser

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In der Salvatorkirche zu Reisbach prägt der mächtige Barockaltar von Johann Paul Wagner den Raum.
In der Salvatorkirche zu Reisbach prägt der mächtige Barockaltar von Johann Paul Wagner den Raum.
Salvatorkirche Reisbach
Die Teilnehmer der Heimatfahrt bestaunen auch die mit reichem Stuck verzierte Raumschale.
Salvatorkirche Reisbach
Die Teilnehmer der Heimatfahrt bestaunen auch die mit reichem Stuck verzierte Raumschale.
Salvatorkirche Reisbach
Pfarrer Martin Ramoser erklärt sehr engagiert die Besonderheiten der reizvollen Wallfahrtskirche.
Salvatorkirche Reisbach
Pfarrer Martin Ramoser erklärt sehr engagiert die Besonderheiten der reizvollen Wallfahrtskirche.
Schloss Poxau
Betritt man das Schloss in Poxau, kommt man in einen intimen Innenhof, der auch für Konzerte genutzt wird.
Schloss Poxau
Betritt man das Schloss in Poxau, kommt man in einen intimen Innenhof, der auch für Konzerte genutzt wird.
Schloss Poxau
Schlossherr Anton Berger erklärt die Kapelle des Heiligen Karl Borromäus mit Schnitzereien von Christian Jorhan dem Älteren.
Schloss Poxau
Schlossherr Anton Berger erklärt die Kapelle des Heiligen Karl Borromäus mit Schnitzereien von Christian Jorhan dem Älteren.
Schloss Poxau
Im so genannten Rittersaal trifft man sich immer wieder zu festlichen Anlässen.
Schloss Poxau
Im so genannten Rittersaal trifft man sich immer wieder zu festlichen Anlässen.
Schloss Poxau
Vor den alten Mauern der früheren Stammburg hat sich die Reisegesellschaft zum Gruppenfoto aufgestellt
Schloss Poxau
Vor den alten Mauern der früheren Stammburg hat sich die Reisegesellschaft zum Gruppenfoto aufgestellt
Wallfahrtskirche Thürntenning
Als den "Himmel auf Erden" stellt Kirchenpfleger Josef Zurl sein Gotteshaus vor.
Wallfahrtskirche Thürntenning
Als den „Himmel auf Erden“ stellt Kirchenpfleger Josef Zurl sein Gotteshaus vor.
Wallfahrtskirche Thürntenning
Anhand einer alten Votivtafel erläutert Josef Zurl einen Ausschnitt aus der wechselvollen Geschichte des barocken Gotteshauses.
Wallfahrtskirche Thürntenning
Anhand einer alten Votivtafel erläutert Josef Zurl einen Ausschnitt aus der wechselvollen Geschichte des barocken Gotteshauses.
Wallfahrtskirche Thürnthenning
Das Wappen derer von Seiboldsdorff kam durch die Heirat einer Gräfin mit dem Thürnthenninger Schlossherren Franz Xaver von Auer in die Kirche.
Wallfahrtskirche Thürnthenning
Das Wappen derer von Seiboldsdorff kam durch die Heirat einer Gräfin mit dem Thürnthenninger Schlossherren Franz Xaver von Auer in die Kirche.
Wallfahrtskirche Thürntenning
Das mächtige Gotteshaus kam als Sühneleistung wegen eines Priestermordes im Jahr 1694 an seinen markanten Platz hoch über dem Isartal.
Wallfahrtskirche Thürntenning
Das mächtige Gotteshaus kam als Sühneleistung wegen eines Priestermordes im Jahr 1694 an seinen markanten Platz hoch über dem Isartal.

Befestigt mit Mauer, Wall und Graben

 

In heutiger Zeit erinnert nichts mehr daran, dass die um 1260 vom niederbayerischen Herzog angelegte Stadt Vilsbiburg einmal eine starke Befestigung hatte. Zaun, Wall, Graben und Mauer umgaben beidseitig die Stadt, vom oberen Stadtturm zur Vils hin. In guter Überlegung hat der niederbayerische Herzog Heinrich, nach der ersten erfolgten Nutzteilung des Herzogtums Bayern, in Ober- und Niederbayern am 28. März 1255, zwischen den Städten Burghausen und Landshut, die befestigte Stadt Vilsbiburg angelegt. In der ersten Aufschreibung, den sog. Urbarsgütern um das Jahr 1231/34, wird der herzogliche Besitz im Schergamt Biburg genannt. Neben dem herzoglichen Unteramt, – dem Schergamt, erscheint hierbei auch der Zoll und die Einnahmen aus den herzoglichen Anwesen und Mühlen.

Der niederbayerische Herzog Otto III. verleiht am 15. Juni 1311 dem Adel, der Geistlichkeit, den Städten und Märkten die Niedere Gerichtsbarkeit. Unter den 19 Städten war auch Vilsbiburg dabei urbes atque oppida (= städtisch und befestigt). Nun hatte Vilsbiburg innerhalb des Burgfriedens eine herzogliche Verwaltung mit der hohen Gerichtsbarkeit (Galgen), und auch ein städtisches Gerichts- und Verwaltungssystem mit Niedergericht, Rat und Kammerer (= Bürgermeister). Das herzogliche Amt bekleidete der Landrichter und Pfleger.

Die Nennung des Dorfes Biburg an der Vils, dem Schergamt mit dem Rechtspfleger und Amtmann, dem Zollner für die Überwachung des Handelsverkehrs beim nunmehrigen, vom Herzog angelegten Übergang über die Vils, und die Bekanntgabe umliegenden herzoglichen Besitzes mit deren Abgaben, lassen den Willen einer fortschreitenden Urbanisierung und Entwicklung zum aufstrebenden Zentrum Vilsbiburgs leicht erkennen.

Peter Käser

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Die Handwerker im alten Vilsbiburg

Am Sonntag Tag des offenen Denkmals – Heimatverein bietet Stadtführungen

Vilsbiburg. Wo fanden unsere Vorfahren im Notfall einen heilkundigen Bader? Wohin wandten sich die durchreisenden Fuhrleute wenn ihre Rösser neue Hufeisen benötigten? Und wo war der Zeugschmied bei dem man allerlei nützliches Kleinwerkzeug erwerben konnte? Die Stadt an der Vils war von den Landesherren auf der Burg Trausnitz speziell als Durchgangsstation an der Straße von Landshut nach Burghausen konzipiert worden. Zwangsläufig wurden an einem solchen Ort stets mannigfache Dienstleistungen nachgefragt und so fanden Handwerker der verschiedensten Berufe ausreichend Arbeit. Viele von diesen sind heute längst ausgestorben. Deren Dichte war früher erheblich, vergleichbar vielleicht mit jener der Brauer und Schankwirte. Über diese Gewerbe hat der Heimatverein bereits vor einigen Jahren bei einem Tag des offenen Denkmals bei verschiedenen Stadtrundrängen informiert.

Weil in diesem Jahr am Sonntag, 13. September das bundesweite Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ lautet, liegt es nahe, die alten Handwerkerhäuser zu erkunden. Bei etwa einstündigen Führungen um 10 und 14 Uhr (Treffpunkt Heimatmuseum) erfährt man im historischen Stadtkern viele teils unbekannte Fakten und Geschichten aus vergangener Zeit. Dass sich manche davon auch lustig und kurios anhören werden, zeigt allein das Beispiel vom Bäcker Pauli Huber der auch ein passionierter Jäger war. Als er versehentlich seinem Nachbarn, dem Bierbrauer Michael Dirrigl eine Ladung Schrot in den Hintern jagte, schien ein erster Konflikt unausweichlich. Wie pragmatisch dies jedoch im alten Vilsbiburg geregelt wurde, gehört zu den amüsanten Anekdoten am kommenden Sonntag. Auch das Geburtshaus des prominentesten Vilsbiburger Handwerkers, nämlich des in München sehr erfolgreichen Komponisten Georg Kremplsetzer wird bei der Erkundung nicht ausgespart, erlernte doch der langjährige Weggefährte von Wilhelm Buch im elterlichen Betrieb den Beruf eines Tuchmachers.

Sinnvoll ergänzt werden kann der Stadtrundgang mit einem Besuch in der Sonderausstellung „Handwerk im Museum – vom Bader bis zum Wagner“. Die Sammlungen sind am kommenden Sonntag durchgehend von 10 – 16 Uhr geöffnet. Traditionell ist am europaweiten Denkmaltag der Eintritt frei.

Die Aigner’schen Schmiede und das Anwesen des Bittl-Wagners bilden den östlichen Abschluss der Oberen Stadt. Es hatte einen praktischen Sinn warum die beiden Handwerker in enger Nachbarschaft arbeiteten. (Foto um 1930 aus dem Archiv des Heimatmuseums Vilsbiburg)