Der Landschaftsmaler, Akademie-Professor Eduard Schleich d. Ä. (1812-1874)

Zur Genealogie und Familienabstammung
Über das Leben und der Abstammung des Landschaftsmalers Akademie-Professor Eduard Schleich d. Ältere ist bisher wenig geschrieben worden, und von niemandem wurde seine Herkunft und seinem persönlichen Lebenslauf im Einzelnen nachgegangen, wenn auch mancherlei Behauptungen aufgestellt wurden, die archivalisch aber keineswegs belegt sind. Daher ist es auch begreiflich, dass viele Unrichtigkeiten über sein Leben und Werk entstehen konnten. Dies schreibt der Kunsthistoriker Prof. Dr. Siegfried Wichmann im Eingangstext seiner Doktorarbeit 1951.

Die nachstehend genealogischen Untersuchungen zu Eduard Schleich sind in Anlehnung an die Vilsbiburger Museumsschrift Nr. 14: „… mich adelt die Kunst“. Leben und Werk des Landschaftsmalers Eduard Schleich d. Ä. 1812-1874, Juni 2012, entstanden.
Peter Käser
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Zur Museumsschrift Nr. 14 "Mich adelt die Kunst"
Zur Seite der Sonderausstellung „Mich adelt die Kunst“ von 2012

Im Kataster von 1845/46 wird der Pfarrhof beschreiben: Wohnhaus unter einem Dach. Wasch- und Hühnerhaus, Holzlege, Getreidestadel mit Kuhstall, Schaf- und Pferdestall, Hofraum. Der Zehentstadel ist nördlich der Kirche. – Was hat sich doch alles bis heute geändert!

Der schöne Barockbau wurde 1718/20 vom Abt des Klosters Sankt Veit bei Neumarkt an der Rott und vom Vilsbiburger Pfarrvikar erbaut. Über Vierhundert Jahre war die Pfarrei Vilsbiburg eine Klosterpfarrei der St. Veiter Benediktiner, bis bei der Säkularisation 1803 das Kloster aufgelöst wurde und weltliche Priester in das Pfarrhaus einzogen.

Über dem Eingangsportal zum Pfarrhaus befindet sich eine Rotmarmor-Inschriftentafel. Der Neumarkter Abt Marian Wieser hat die Tafel nach Fertigstellung des Neubaues 1718 mit seinem Abt-Wappen anbringen lassen. Darüber lässt der Abt drei Kalksteinfiguren in Nischen anbringen, welche auf die Verehrung der Mutter Gottes und einen Bezug zum Kloster St. Veit herstellen.

Lange Zeit war der Pfarrvikar, später dann der Herr Pfarrer ein Ökonom mit einem Bauernhof von 130 Tagwerk Grund und Boden. Die Ökonomiegebäude wurden 1970 abgebrochen, 1980 wurde ein Pfarrheim erbaut. Das Pfarrhaus erfreute sich einem steten Wechsel von den St. Veiter Pfarrvikaren bis zum heutigen Stadtpfarrer.

Peter Käser

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Das Grabmal des Westendorfer Benefiziaten Leonhard Wagenhaymer,

bei der St. Jodokkirche von Landshut.

An der äußeren Kirchenmauer von St. Jodok, links neben dem Südportal, ist eine Grabplatte die dem 1481 verstorbenen „Westendorfer Benefiziaten“ Leonhard Wagenhaymer gewidmet ist, der auf dem St. Michael Altar in der Vilsbiburger Spitalkirche Messleser war.

Nur die Verbindung als Kaplan und Benefiziat der Vilsbiburger Westendorfermessen und seinem Auftraggeber Pfarrer Caspar Westendorfer lassen den Schluss zu, dass Wagenhaymer deswegen auch bei der Sankt Jodokkirche seine letzte Ruhestätte als „würdige Gottesgab“ finden konnte.

Neben dem Priester Leonhard Wagenhaymer wird auch der Magister, Licentiat und Rat am Landshuter Hofgericht des Herzogs, Caspar Westendorfer, Pfarrer von St. Jodok in Landshut (ca. 1459 bis 1480) einer nähren Untersuchung zugeführt.

Westendorfer stiftete nach St. Jodok 1470 eine „Kaiser Heinrich- und Kunigundenmesse“, 1474 eine „Aller Heiligen-Messe“. Dann stiftete er 1476 das Heilig Geist-Spital neben dem Stadtturm in Vilsbiburg (heute Heimatmuseum). 1480 hört man zum letzten Mal etwas von Caspar Westendorfer. Sein Grabmal in der St. Jodokkirche ist umstritten, und dennoch hatte sich Westendorfer immer mit seinem Wappen, einem schwarzen Ring im weißen Feld zu Erkennen gegeben.

Peter Käser
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Tag des offenen Denkmals auf Maria Hilf in Vilsbiburg am 11.09. 2016

Informationen über die Sanierung der Türme von Maria Hilf beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag den 11. September 2016.

Das Schlagwort „Gemeinsam Denkmale erhalten“ bringt es auf den Punkt, dass die beiden Türme der Bergkirche dank gemeinsamer Anstrengungen, seit dem Frühjahr 2016 restauriert werden können. Entsprechend stellte der Heimatverein Vilsbiburg die Turm-Sanierung in den Mittelpunkt des Denkmaltages. Wallfahrtsdirektor Pater Peter Berger begrüßte die Interessierten in der gut besetzten Bergkirche. Der Heimatforscher Peter Käser gab einen Einblick in die Baugeschichte des Gotteshauses. Die Architektin der Restaurierung Claudia Geilersdorfer aus Vilsbiburg, gab in einem reich bebilderten Power Point Vortrag einen Überblick über den Verlauf der Sanierungsarbeiten.

Peter Käser

 

Hier der Link zum Power Point Vortrag der Architektin.

Die Ursprünge einer Wallfahrt

 

Von Locarno am Lago Maggiore ist vor 1678 der Kaminfeger Donatus Barnabas Orelli über Mähren nach Bayern ausgewandert – es war die Angst vor den Osmanen, welche dann 1683 vor Wien besiegt waren. Und er wollte, in Erinnerung an die Heimat und der Madonna del Sasso auf dem Sacro Monte, der hilfreichen Mutter Maria in Vilsbiburg ein Denkmal setzen – was ihm auch gelungen ist.

 

Am 27. Mai 1686 ist die Grundsteinlegung zu einer Feldkapelle auf dem von Birken umgebenen Berg beim „Bauern am Haus“.

 

Die Stifterfamilie Orelli sieht sich zeitlebens in der Verantwortung. Sie erneuern, bauen um und renovieren. Mit der Verbundenheit zu Maria der immerwährenden Hilfe, haben sich die Orellis in ihrer neuen Heimat Vilsbiburg ein Denkmal gesetzt.

Peter Käser

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Vom Entstehen, Vergehen und Verändern von Hausnamen und

sprachsoziologische Deutungsansätze

– Am Beispiel der Hofmark Rothenwörth

(heute Gemeinde Bodenkirchen, Landkreis Landshut, Pfarrei Binabiburg)

 

 Der Aufsatz behandelt die Hausnamen in Dorf und Hofmark Rothenwörth und deren Tradierung oder Aufgabe im Spiegel vorhandener historischer Quellen zwischen den Jahren 1482 und 1910. Im ersten Teil wird deren Konstanz oder Variation dokumentiert, im zweiten Teil erfolgt eine sprachsoziologische Interpretation dieser Verhältnisse vor dem Hintergrund der Frage, welche Hausnamen sich veränderten, welche konstant blieben und ob Gründe dafür erschließbar sind.

 

Dr. Peter Kaspar

 

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Mitten im I. Weltkrieg erbittet der bayerische König Ludwig III.
von Papst Benedikt XV. das Marienfest »Patrona Bavariae«

Hoch über der Vilsbiburger Stadt erhebt sich die Wallfahrtskirche Maria Hilf. Auf der Stirn-Sichtseite grüßt das farbige Mosaik Mutter Maria, der Schutzfrau Bayerns auf die Besucher herab.
Mitten in den Wirren des I. Weltkrieges bat der Bayerische König Ludwig III. den Heiligen Stuhl, Maria zur Schutzpatronin Bayerns zu erklären und ein bayerisches Marienfest zuzulassen. Für das Jahr 1916 wurde dieses auch schon aus Rom bestätigt, aber dann 1917 auf den Sonntag nach Christi Himmelfahrt gelegt, bis 1970 der Tag der „Schutzfrau Bayerns“ auf das heute gebräuchliche Datum des 1. Mai geändert wurde.

So wird am Sonntag, den 20. Mai 1917 „… das Fest der Mutter Gottes als Patrona Bavariae (Schutzfrau Bayerns) zum ersten Mal festlich begangen“.
Der Katholische Frauenverein, Zweigverein Vilsbiburg feiert das Fest »Patrona Bavariae« 1917, am Tag der Schutzherrin der Frauen, in einer Kriegswallfahrt mit den auswärtigen Zweigvereinen Landshut, Eching und Vilsheim-Gundihausen, in der Vilsbiburger Pfarrkirche und der Wallfahrtskirche Maria Hilf.
Peter Käser
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Vorsitzender Peter Barteit eröffnet die Vernissage.
Vorsitzender Peter Barteit eröffnet die Vernissage.
Unter den Ehrengästen befindet sich auch der stellvertretende Landrat Rudolf Lehrner und Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher (1. Reihe von links).
Unter den Ehrengästen befindet sich auch der stellvertretende Landrat Rudolf Lehrner und Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher (1. Reihe von links).
Peter Barteit gibt einen Überblick auf die politische Lage in der Zeit vor dem I. Weltkrieg.
Peter Barteit gibt einen Überblick auf die politische Lage in der Zeit vor dem I. Weltkrieg.
Museumsleiter Lambert Grasmann stellt das Konzept der Sonderausstellung vor.
Museumsleiter Lambert Grasmann stellt das Konzept der Sonderausstellung vor.
Zahlreiche Zuhörer folgen aufmerksam den Vorträgen.
Zahlreiche Zuhörer folgen aufmerksam den Vorträgen.
Peter Käser, der Autor der Vilsbiburger Museumsschrift Nr. 18, stellt das umfangreiche Begleitbuch vor.
Peter Käser, der Autor der Vilsbiburger Museumsschrift Nr. 18, stellt das umfangreiche Begleitbuch vor.
Stellvertretender Landrat Rudolf Lehner würdigt in seinem Grußwort die Arbeit des Heimatvereins.
Stellvertretender Landrat Rudolf Lehner würdigt in seinem Grußwort die Arbeit des Heimatvereins.
Als Ausdruck der guten Verbundenheit erhält der Verteter des Landkreises das erste Exemplar der neuen Museumsschrift.
Als Ausdruck der guten Verbundenheit erhält der Verteter des Landkreises das erste Exemplar der neuen Museumsschrift.
Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher weist auf die vielfältigen Forschungsprojekte des Heimatvereins hin. Diese waren auch die Grundlage der Städtepartnerschaft mit Buja in Italien.
Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher weist auf die vielfältigen Forschungsprojekte des Heimatvereins hin. Diese waren auch die Grundlage der Städtepartnerschaft mit Buja in Italien.
Im Anschluss an die Vorträge verschaffen sich die Besucher einen ersten Eindruck von der Sonderausstellung.
Im Anschluss an die Vorträge verschaffen sich die Besucher einen ersten Eindruck von der Sonderausstellung.

Nur mit Lourdes und Fatima vergleichbar – Gründe für die Dynamik in der katholischen Welt  
Der Passauer Domdekan und Bischofsadministrator Marquard von Schwendi, kann die Einweihung der von ihm mit viel Engagement geförderten Maria Hilf-Kirche auf dem Schulerberg oberhalb der Dreiflüssestadt im Jahr 1627 noch mitfeiern. Bevor er sieben Jahre später stirbt, erlebt er auch noch, wie der Strom der Wallfahrer in geradezu unglaublicher Weise anschwillt. Gleichzeit wächst die Verehrung des auf Lucas Cranach d. Ä. zurückgehenden Gnadenbildes über Passau hinaus in atemberaubender Weise in eine europaweite Dimension hinein. Die fromme Herzensangelegenheit eines Domherrn aus der Provinz entwickelt sich innerhalb von zwei bis drei Generationen zu einem Anliegen des gesamten katholischen Abendlandes. Eine vergleichbare Dynamik im Bereich des Wallfahrtswesens ist in späteren Jahrhunderten nur im Zusammenhang mit Lourdes und Fatima zu beobachten.

Die Hintergründe der Durchschlagskraft der Maria Hilf-Verehrung verlangen nach einer Erklärung. Sie fällt in eine Phase, in der sich die Marienverehrung ganz allgemein in eine bislang ungekannten Intensität steigert. Begünstigt wird dies durch den Zeitgeist der Gegenreformation. Die Seelsorger dieser Epoche betonen mehr und mehr die von Martin Luthers Reformation überwunden geglaubte altkirchliche Frömmigkeit. Unabhängig davon hat sich bereits im 15. und 16. Jahrhundert die Verehrung von  Gnadenbildern gegen den vorher herrschenden Reliqienkult durchgesetzt. Erst damit ist die Voraussetzung für marianische Gnadenstätten geschaffen.
Die Kapuziner als Sachwalter
 Zu den entschiedensten Verfechtern des neuen Frömmigkeitsstils gehören die damals neuen Orden, allen voran die Jesuiten und die Kapuziner. Insbesondere die letztere Kongregation, die auch lange Zeit in Vilsbiburg wirkt, ist für die anschwellende Maria Hilf-Verehrung von größter Bedeutung. Freiherr von Schwendi holt diesen Orden im Jahr 1614 gegen mancherlei Widerstände nach Passau und überträgt ihm die seelsorgerliche Betreuung der noch jungen Wallfahrt. Von dort aus übernehmen auch die umliegenden Kapuzinerklöster in Bayern und Österreich das Gnadenbild und reichen es weiter zu allen kapuzinischen Niederlassungen. Nicht zuletzt durch die Förderung von Kurfürst  Maximilian I. von Bayern und der Kaisergattin Anna von Österreich gelingt es den Kapuzinern im Lauf des 17. Jahrhunderts, eine große Zahl neuer Klöster zu gründen. Synchron mit dem Aufblühen des Ordens verbreitet sich der Maria Hilf-Kult in den süddeutschen und  österreichischen Landen.

Weitere Faktoren kommen hinzu, um die rasche Aufnahme des neuen Marienbildes in den katholischen Bevölkerungskreisen zu begünstigen. Das 17. Jahrhundert muss als eine besonders barbarische Zeit bezeichnet werden. Mehr als 20 bewaffnete Auseinandersetzungen plagen insbesondere die unbeteiligte Zivilbevölkerung diesen Jahren in Europa. Trauriger Höhepunkt ist der Dreißigjährige Krieg, der in den Jahren von 1618 – 1648 ganz Landstriche verwüstet und entvölkert. Kaum bringt der Westfälische Friede eine kurze Atempause, droht in den frühen 1670er Jahren durch den Vormarsch der Osmanen aus Südosten neue Gefahr. In die legendären Schlacht am Kahlenberg vor Wien ziehen sich die kaiserlichen Truppen im Jahr 1683 mit dem Stoßgebet „Maria hilf“.
Immer dann, wenn die Menschen aus den vertrauten Bahnen ihres Alltages hinausgeworfen werden, sind sie geneigt, ihre Hilfsbedürftigkeit höheren Mächten anzuvertrauen. Das Auftauchen des Passauer Gnadenbildes fällt in eine Zeit, in der ein großer Teil der Bevölkerung ganz real um ihren Besitz, Leib und Leben fürchten muss. „Schlechte Zeiten für die Menschen sind gute Zeiten für die Wallfahrtsorte“, lautet ein geflügeltes Wort und so bilden sich innerhalb kurzer Zeit mehr als 500 Pilgerstätten, an denen das auf Lucas Cranach zurückgehende Gnadenbild größte Verehrung erfährt.

Mit dem Schlachtruf „Maria hilf“ vertreiben am 12. September 1683 am Kahlenberg bei Wien Truppen aus Polen, Sachsen, Bayern und Österreich die osmanischen Belagerer. (Bild: Wikimedia)
Einer der populärsten Kapuziner in Vilsbiburg war Pater Olaf Becht, hier in seinem letzten Lebensjahr. (Foto: Archiv Heimatmuseum Vilsbiburg)