Mit dem Wirken von Lambert Grasmann in der Region ist natürlich das Heimatmuseum Vilsbiburg verbunden, dessen Leitung er von 1968 bis 2018 – selbstverständlich ehrenamtlich – mit Leidenschaft ausübte. Vor allem der Aufbau und die wissenschaftliche Begleitung des Kröninger Hafnermuseums waren ihm zentrale Anliegen. Aber auch als Kreisheimatpfleger machte er sich von 1996 bis 2008 um die Region verdient. Zudem betrieb er intensive Feldforschungen, um die Traditionen, Techniken und Formen der Kröninger Hafner nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. So wurde er zum gesuchten Spezialisten und Autor vieler Veröffentlichungen vor allem zum Thema Keramik und zum wichtigen Verfechter der Translozierung der Sölde „Beim Girgnma“ aus Kleinbettenrain in das Freilichtmuseum Massing.
Im Zuge seiner intensiven Beschäftigung mit Hafnerei und Ziegelproduktion in Niederbayern eruierte er auch die bedeutsamen wirtschaftlichen und sozialen Verbindungen zwischen Vilsbiburg und Buja im Friaul. Aus der Umgebung dieses Orts im Nordosten Italiens kamen schon im 19. Jahrhundert viele Saisonarbeiter nach Vilsbiburg, denen er durch Forschung und Veröffentlichung Namen und Geschichte geben konnte. Für seine Verdienste erhielt Lambert Grasmann deshalb auch die Ehrenbürgerwürde von Buja und Vilsbiburg. Weitere Ehrungen für sein jahrzehntelanges Wirken waren u.a. 1997 das Bundesverdienstkreuz am Bande sowie 2021 die Bayerische Verfassungsmedaille.
Mit „Schreib mal wieder. Postgeschichte im Vilsbiburger Land“ eröffnet das Heimatmuseum Vilsbiburg eine neue Sonderausstellung, dieses Mal zur Geschichte der Post in der Region.
Am Samstag, 12. Oktober 2024 um 10 Uhr wird die neue Sonderausstellung „Schreib mal wieder …“ im Heimatmuseum eröffnet. Wer sich jetzt fragt, ob es dabei nun vor allem um die vielen Lieferwagen geht, die inzwischen meist Pakete und Päckchen bringen, weniger Briefe oder gar Telegramme, dem sei gesagt, dass die Post in früheren Zeiten viele, auf dem Land besonders wichtige Aufgaben hatte. Der Postbote, die Postbotin stellte natürlich die Post zu, amtliche Schreiben, persönliche Briefe, aber auch Kataloge und nicht zuletzt Zeitungen und Zeitschriften. Darüber hinaus waren die Zusteller auch Neuigkeitenüberbringer, Geldboten und anderes mehr. Sie waren über alles gut informiert, was sich in der Gegend zugetragen hat.
Viele Ausstellungsobjekte zur Postgeschichte
Entstanden und entwickelt über Jahrhunderte, spielte das Postwesen insbesondere bei der Industrialisierung seit dem 19. Jahrhundert eine wesentliche Rolle. Viele für uns heute noch immer selbstverständliche technologische und organisatorische Lösungen für eine reibungslose Kommunikation wurden dabei im Lauf der Zeit entwickelt: Seien es die Briefmarke, der Telegraph, das Telefon, die Personen -und Paketbeförderung oder die Einführung von Postleitzahlen und vieles mehr.
In der Ausstellung werden gerade die Älteren eine Menge vertrauter, meist längst verschwundener Dinge entdecken können, die im Zusammenhang mit der Post und ihren Entwicklungen vor allem nach dem 2. Weltkrieg stehen. Posthörner allerdings, noch heute Zeichen für die Deutsche Post, mit denen Postillione ihr Eintreffen ankündigten, werden es wohl nicht mehr sein, an die sich Besucher erinnern – obwohl auch diese charakteristischen Instrumente in der Ausstellung gezeigt (und gespielt!) werden. Eher sind es wohl die Postschalter, die Stempel, die Formulare oder die alten Telefonapparate. Heute kaum noch vorstellbar, beschränkte sich die Auswahl an Telefonapparaten auf solides Schwarz oder gewagtes Grau. Der wagemutige Gipfel in den 60er und 70er Jahren waren dann grüne, ja sogar orange Apparate der Deutschen Bundespost, die anfangs noch an der Wand, später an sich stets verheddernden Spiralkabeln hingen!
Oft schwere Arbeitsbedingungen
Neben den technischen Entwicklungen geht die Ausstellung aber auch auf die oft schweren Arbeitsbedingungen der Postbeamten ein, wobei Hofhunde noch das kleinere Problem waren. Eher waren es lange Winter, heiße Sommer und ein Übermaß an Briefen, Päckchen und Zeitungen, die auf schweren Posträdern auch zu den entlegenen Weilern und Höfen transportiert werden mussten. In der begleitenden, reichbebilderten Museumsschrift, aber auch an Videostationen in der Ausstellung kommen frühere Postlerinnen und Postler zu Wort, die authentisch aus ihrem Berufsleben berichten.
Briefmarken und Stempel, die auch Vilsbiburger Geschichte erzählen, Zensurbriefe, Feldpost, Post von Kriegsgefangenen, Geschichte und Geschichten zur Post in unserer Region, zu Aufgaben, Struktur, zu Personal und Modernisierungen der Post in und um Vilsbiburg – eine Fülle an Interessantem und Wissenswertem wird in dieser Sonderausstellung ausgebreitet.
Die Ausstellung wird am Samstag, 12.Oktober 2024 um 10 Uhr eröffnet und kann danach bis zum 1. Juni 2025 zu den üblichen Museumszeiten, Mittwoch von 14-16 Uhr, sonntags von 10-12 Uhr und an jedem ersten Wochenende im Monat zusätzlich samstags und sonntags 14-16 Uhr besucht werden. Gerne können Führungen (auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten) unter info@museum-vilsbiburg.de oder Tel. 08741-305170 gebucht werden.
Am „Tag des Offenen Denkmals“ konnten Besucher auch in Vilsbiburg Einblick gewinnen in städtische Denkmäler, an diesem Tag endete auch die Sonderausstellung zu den Marienfestspielen.
Schon um 10 Uhr wartete die ersten Interessierten vor dem Museum. „Wo geht die Führung denn los?“ „Ich bin nicht angemeldet, gibt es noch einen Platz in einer späteren Gruppe?“ …
Gab es, obwohl die Führungen für den Stadtturm, d e m Wahrzeichen Vilsbiburgs auf jeweils 15 TeilnehmerInnen begrenzt waren. „Schuld“ daran waren nicht etwa arbeitsunlustige Mitglieder des Heimatvereins, im Gegenteil, diese waren sehr motiviert bei den verschiedenen Angeboten am Tag des Offenen Denkmals zugange, nein, verantwortlich für die Beschränkung waren die räumliche Enge, die schmalen, steilen Stiegen und strenge Brandschutzbestimmungen. Ein Gast mehr konnte aber von den engagierten Tourführern und – führerinnen meist noch untergebracht werden.
Von schwierigen Bedingungen und menschlichen Bedürfnissen
Von 10 Uhr bis 15 Uhr zeigten die Museumsleiterin Annika Jannßen-Keilholz und die Mitglieder des Heimatvereins Sabine Kohler und Stephan Priller stündlich den vielen Interessierten das Innere dieses mehr als 400 Jahre alten Denkmals, erläuterten die vielfältigen Aufgaben eines Turmwächters und erzählten von den Schwierigkeiten, die diese oftmals zu meistern hatten: Auch nachts nur in Raten schlafen zu dürfen, Hitze im Sommer und Kälte im Winter im Turm zu ertragen, jeden Gang zur Toilette als waghalsige Kletterpartie zu absolvieren – viele Geschichten und Anekdoten wussten die Turmführer zu erzählen. Bei allem blieb auch genug Zeit, um sich am sommerlichen, fahnengeschmückten Stadtplatz, der „guten Stube der Stadt“ zu freuen. Die diversen Luken und Fenster boten ausreichend Gelegenheit für einen Ausblick aus ungewohnter Perspektive.
Nicht nur Gebäude, auch Ereignisse als Wahrzeichen
Nicht wenige der Besucherinnen und Besucher nutzen die Zeit vor oder nach der Turmbesteigung die letzte Gelegenheit für eine Führung durch die Sonderausstellung im Museum zu den Marienfestspielen. Nach diesem Sonntag wird die sehr erfolgreiche Schau abgebaut und Platz geschaffen für die anstehende Ausstellung zur Postgeschichte in der Region. Viele nutzten die Gelegenheit, sich nochmals eingehend mit diesem relativ in Vergessenheit geratenen, gleichwohl bedeutsamen Ereignis der Stadtgeschichte zu befassen. 1922- bis 1932 wurden in der kleinen Landstadt an der Vils mehr als 170 Aufführungen zum Leben Mariens gezeigt. Auch dies ein „Wahrzeichen“ Vilsbiburgs für mehr als 100.000 Besucher, die über die Jahre ein aufwändiges Laienspiel mit fast 100 Schauspielerinnen und Schauspielern, sämtlich aus Vilsbiburg, erlebten. Die Erfolge, aber auch die Gründe für das doch überraschende Ende dieses großangelegten Projekts wurden in den Führungen von Fritz Lingott und Roger Jopp den vielen Interessierten erläutert.
Ausblick
Die nächste Ausstellung, dieses Mal zur Postgeschichte in unserer Region, ist längst in Planung. Sie wird am 12. Oktober eröffnet und wird wieder viel an Wissenswertem, Wehmütigem, Bekanntem und viel Unbekanntem bieten. „Kam die Post wirklich zweimal am Tag?“ „Wie klang das Postsignal, gespielt mit dem heute nur noch als Logo bekannten Posthorn?“ „Welche Aufgaben hatte die Post denn speziell hier auf dem Land außerdem?“
Viele Fragen, von denen viele hoffentlich in der kommenden Ausstellung beantwortet werden.
Turmstüberl im StadtturmBlick vom StadtturmModel des StadtturmsHistorisches Uhrwerk im TurmFührung in der Sonderausstellung
Am 8. Oktober 1924 ist der „Diener Gottes“ Pater Viktrizius Weiß von uns gegangen. Steht eine Seligsprechung bevor?
Heuer (2024) feiert die Vilsbiburger Pfarrgemeinde auf Mariahilf seinen 100. Sterbetag mit Eucharistiefeiern und einem Pontifikalgottesdienst am Sonntag den 13. Oktober mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Vorderholzer.
Das Grab von P. Viktrizius ist im rechten Seitenschiff von Mariahilf, nach der Übertragung vom Kapuziner Ordensfriedhof in die Kirche am 19. Oktober 1927.
Im Kloster auf Maria-Hilf befindet sich das Zimmer, die Zelle von Pater Viktrizius.
Am Mittwoch, den 8. Oktober 1924 gegen sechs Uhr abends, war Pater Viktrizius Weiß verstorben.
Der Regensburger Diözesanbischof Sr. Exzellenz Dr. Antonius von Henle nahm am Begräbnis im Klosterfriedhof teil und hielt anschließend im Refektorium des Kapuzinerklosters eine bewegende Ansprache, in der er beinahe schon den Seligsprechungsprozess vorwegnahm.
Der Seligsprechungsprozess für Pater Viktrizius Weiß wurde 1929 eröffnet.
„Der Seligsprechungsprozess geht weiter“ so heißt es im Vilsbiburger Anzeiger vom April 1954.
Am 22. April 1954 war die Begutachtung der irdischen Überreste, die Rekognoszierung der Leiche,
als wichtige Phase des Seligsprechungsprozesses.
Pater Karl Kleiner: „… warum der Seligsprechungsprozess des Pater Viktrizius so viel Zeit in Anspruch nimmt?
Im Museumsfenster des Heimatvereins am Stadtplatz kann man zur Zeit ein abenteuerlich aussehendes Hochrad aus dem Jahr 1882 bewundern.
„Rauf auf`s Radl“ war dabei durchaus wörtlich zu nehmen, schon das Aufsteigen auf solch ein Hochrad erforderte akrobatische Leistungen, unfreiwilliges „Absteigen“, vor allem der gefürchtete „Kopfsturz“ über den Lenker hinweg, war nicht selten. Trotzdem waren die Räder beliebt. Vom Hochrad wurden in der kurzen Spanne zwischen 1870 und 1890 ca. 200000 Exemplare hergestellt. Auch Fahrradvereine entstanden, wie viele Fotos im Archiv des Heimatvereins zeigen.
Auch in Vilsbiburg hatten sich Fahrradhändler etabliert, einer von ihnen war Ludwig Huber aus der Oberen Stadt, der spätere Autohändler „OPEL Huber“, bei dem schon 1882 ein englisches Sportrad, allerdings für viel Geld, zu bekommen war. Das Rad diente lange Zeit noch als Ausstellungsstück und wurde auch auf Festumzügen gezeigt. Exakt dieses Gefährt, heute restauriert und im Besitz von Peter Perzl, zeigt das Heimatmuseum in seinem „Museumsfenster“ am Stadtplatz, zusammen mit einigen weiteren Erfindungen rund ums Fahrrad sowie alten Fotos von Fahrradgruppen aus dem umfangreichen Fotoarchiv des Museums.
Sommer ist Radlzeit. Viele schwingen sich auf Fahrrad, zunehmend unterstützt von Akkukraft. Dabei wird ganz vergessen, welch bahnbrechende Erfindung das Fahrrad einmal war, welche Entwicklung dieses Fortbewegungsmittel hinter sich hat und auch welche sozialen Auswirkungen damit verbunden waren. Vor allem seit dem 19.Jahrhundert gab es eine Vielzahl von Erfindungen rund um das „Velociped“, wie es bald genannt wurde. Vom Laufrad über das Hochrad, das niedere Sicherheitsrad bis hin zu unseren heutigen, oftmals gefederten und natürlich mit luftgefüllten Reifen dahinrollenden Rädern, häufig mitangetrieben von leistungsstarken Akkus – die Versuche das Fahrrad technisch zu verbessern, sicherer oder bequemer zu machen, sind zahllos.
Dass sich mit dem Fahrrad auch die schnellere Fortbewegung demokratisierte – auch wer sich keine Kutsche oder kein Pferd leisten konnte, kam nun schneller als zu Fuß voran – sich auch weiter entfernt liegende Arbeitsstätten erreichen ließen, Verkehrswege ausgebaut wurden und auch die Emanzipation der Frauen vorankam, sind nur einige der tiefgreifenden Wirkungen dieses Verkehrsmittels.
Schon früh wurde das Fahrrad auch als Sportgerät genutzt. Vor allem die Hochräder, meist mit schmalen Vollgummireifen auf Stahlfelgen, wurden schon um 1875 als Sportgeräte konstruiert – gefährlich waren diese allemal. So schrieb eine Zeitung aus Graz 1896: „Niemand wage sich auf dem Zweirad in belebte Straßen, der nicht vollkommen geübt ist, leicht und blitzschnell in jedem Augenblick abzuspringen. Diese Regel sei besonders Leuten empfohlen, die nicht viel Geistesgegenwart haben, vor allem aber Nervösen . […]
Heute ist das Fahrradfahren um vieles leichter, sicherer und bequemer geworden, doch auch heute noch gilt die zweite Regel des Grazer Tagblatt von 1896: „ […] Fahre nicht zu schnell. Ein im Schuß befindliches Fahrrad ist zuweilen schwer zu bändigen, zumal da die Bremse oft versagt. […]“
„Rauf auf`s Radl“- und vielleicht einmal am Museumsfenster rechtzeitig bremsen und staunen …
Abbildung 1: Blick in das aktuelle Schaufenster des Heimatmuseums (AHV)
Abbildung 2: Fotos aus dem Archiv des Heimatmuseums ergänzen das Schauobjekt
Am 8. September findet wieder der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ statt.
Auch Heimatmuseum und Heimatverein in Vilsbiburg beteiligen sich, denn auch in Vilsbiburg gibt es solche „Wahr-Zeichen“, die erzählen können über die wechselvolle, spannende Geschichte des Ortes.
Auch das unübersehbare „Wahrzeichen“ am Stadtplatz, der Stadtturm, ist Ziel einer Führung. Jeweils zur vollen Stunde von 10 Uhr bis 15 Uhr finden hier geführte Touren statt. Wegen der Platzverhältnisse ist die Teilnehmerzahl hier allerdings jeweils begrenzt auf 15 Personen. Anmelden kann man sich unter info@museum-vilsbiburg.de.
Ohne Anmeldung und wie alle Angebote an diesem Tag kostenlos sind die Führungen in der spätgotischen Heilig-Geist-Spitalkirche um 10 Uhr und um 13 Uhr sowie zwei Führungen durch die bald endende Sonderausstellung im Museum zu den „Vilsbiburger Marienfestspielen“ um 11 Uhr und um 14 Uhr.
Der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ steht unter dem Leitmotiv „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“.
Bei Wahrzeichen denkt man meist an berühmte Bauwerke: Der Eiffelturm in Paris, das Brandenburger Tor in Berlin, die Porta Nigra in Trier … Diese klassischen Denkmäler erzählen beispielhaft von ihrer Zeit und ihrer Geschichte.
Wahrzeichen können aber auch die vielen weniger bekannten, bescheideneren Bauten sein, Wohnhäuser, Industriebauten, alte Bauernhöfe – oder auch ganz persönliche bedeutsame Orte, wie eine kleine Kapelle auf dem Land, ein Marterl am Wegrand, ein Festsaal, in dem man seine erste Liebe entdeckte.
Das „Wahrzeichen“ enthält als wesentlichen Wortbestandteil das Adjektiv „wahr“ und verweist gerade in Zeiten von „Fake News“ und künstlich generierten Bildern auf das Originale, Authentische des Denkmals. Wahrzeichen sind stets auch Zeitzeugen, die befragt werden können, die uns Orientierung und Anhaltspunkte sein können in einer oft unübersichtlichen Zeit.
Alle Angebote an diesem Tag sind kostenlos. Weitere Auskünfte erteilt die Museumsleitung unter 08741-305-170 zu den üblichen Geschäftszeiten oder unter info@museum-vilsbiburg.de
Am 01. September bietet der Heimatverein wieder eine seiner beliebten Stadtführungen an. Der Verein ist bemüht, stets auch neue Formen und Themen bei den Rundgängen zu präsentieren. So widmete sich z.B. die Stadttour „Vilsbiburg nach 1945“ im August bedeutenden Veränderungen in der Stadt während der Nachkriegsjahre, eine andere wird sich demnächst vor allem mit der vielfältigen Architekturgeschichte der Stadt befassen bzw. einen historischen Überblick über die Stadtgeschichte zum Thema haben. Zum Tag des Offenen Denkmals am 8. 9.24 schließlich wird auch der Stadtturm Ziel einer Führung sein.
Die kommende Führung am 1. September 2024 nun findet nicht in der Stadt selbst statt, sondern zeigt anhand des Ortsteils Seyboldsdorf die historische Entwicklung einer bedeutenden Nachbargemeinde.
Seyboldsdorf war bis 1978 eine selbstständige Gemeinde und blickt auf eine mehr als 1200jährige Geschichte zurück. Das Adelsgeschlecht, das dem Ort den Namen gab, zählt zu den ältesten Adelsfamilien in Altbayern und wird schon 740 n. Chr. erstmals in den Annalen des Klosters Emmeram erwähnt.
Die begeisterte Seyboldsdorferin Sabine Kohler zeigt an ausgewählten Beispielen die Geschichte dieser Familie, die Entwicklung des Orts und Besonderheiten der Wirtschafts – und Häusergeschichte auf. Damit werden auch Entwicklungen und Wechselbeziehungen in und zur Stadt Vilsbiburg zum Thema, ein Perspektivwechsel, der auch für die Vilsbiburger interessant sein dürfte.
Der gut einstündige Rundgang beginnt am Sonntag um 14.30 Uhr in Seyboldsdorf am neuen Friedhof im Klosterweg.
Die Teilnahmegebühr beträgt 4 Euro für Erwachsene, Kinder bis 14 Jahre sind frei.
Der am 8. Oktober 1924 in Heiligkeit verstorbene Kapuziner-Provinzial P. Viktrizius, wurde einer Rekognoszierung unterzogen. Die Untersuchung der sterblichen Überreste von Pater Viktrizius begann am 22. April 1954 um 10 Uhr Vormittags und war gegen 17 Uhr beendet. Nach Auskunft, war der Leib des Verblichenen noch ziemlich gut erhalten. Im Vilsbiburger Anzeiger wird 1954 berichtet: „Die Erhebung und Rekognoszierung der irdischen Überreste des Diener Gottes H.H. Pater Viktrizius ist eine wichtige Phase des Seligsprechungsprozesses“.