Mitten im Krieg: Der „Kohlrübenwinter“ 1916/17 in Deutschland.
Die Behörden raten ? jeden Bissen 83 Mal zu kauen!
Der Erste Weltkrieg wurde nicht nur an der Front geführt. Auch zu Hause war die Bevölkerung in vielfältiger Weise von den Auswirkungen betroffen. Als Kohl- und Steckrübenwinter ging der Winter 1916/17 im Deutschen Reich, aufgrund des großen Mangels an Nahrungsmitteln in die Geschichte ein. Die Kartoffelernte des Jahres 1916 lag aufgrund schlechter Witterung und Kartoffelfäulnis nur bei etwa 50% des Friedensertrages. An die Bevölkerung wurden Kohl- und Steckrüben als Ersatz ausgegeben, die kaum Nährwert hatten und deren Verteilung zudem schlecht organisiert war. Von den Städten aus unternahmen die Menschen Hamsterfahrten auf das Land, um sich bei den Bauern mit Nahrungsmittel so gut es ging einzudecken. Besonders dramatisch war der Hunger für die Kinder. Unterernährte Kinder wachsen nicht mehr richtig!