Das Vilsbiburger Pfarrhaus – der Ökonomie-Pfarrhof
Im Kataster von 1845/46 wird der Pfarrhof beschreiben: Wohnhaus unter einem Dach. Wasch- und Hühnerhaus, Holzlege, Getreidestadel mit Kuhstall, Schaf- und Pferdestall, Hofraum. Der Zehentstadel ist nördlich der Kirche. – Was hat sich doch alles bis heute geändert!
Der schöne Barockbau wurde 1718/20 vom Abt des Klosters Sankt Veit bei Neumarkt an der Rott und vom Vilsbiburger Pfarrvikar erbaut. Über Vierhundert Jahre war die Pfarrei Vilsbiburg eine Klosterpfarrei der St. Veiter Benediktiner, bis bei der Säkularisation 1803 das Kloster aufgelöst wurde und weltliche Priester in das Pfarrhaus einzogen.
Über dem Eingangsportal zum Pfarrhaus befindet sich eine Rotmarmor-Inschriftentafel. Der Neumarkter Abt Marian Wieser hat die Tafel nach Fertigstellung des Neubaues 1718 mit seinem Abt-Wappen anbringen lassen. Darüber lässt der Abt drei Kalksteinfiguren in Nischen anbringen, welche auf die Verehrung der Mutter Gottes und einen Bezug zum Kloster St. Veit herstellen.
Lange Zeit war der Pfarrvikar, später dann der Herr Pfarrer ein Ökonom mit einem Bauernhof von 130 Tagwerk Grund und Boden. Die Ökonomiegebäude wurden 1970 abgebrochen, 1980 wurde ein Pfarrheim erbaut. Das Pfarrhaus erfreute sich einem steten Wechsel von den St. Veiter Pfarrvikaren bis zum heutigen Stadtpfarrer.
Peter Käser