Geschichte eines Dorfes HÖRLKAM
Peter Käser, 84155 Binabiburg
Gemeinde/Markt Geisenhausen
Der Heimatverein Vilsbiburg richtete im Jahr 2008 im denkmalgeschützten „Hanslbauern Hof“ in Hörlkam bei Geisenhausen, dem Künstler- und Keramikerhof von Michaela und Florian Geissler, den Tag des offenen Denkmals unter dem Titel „Arbeiten und wohnen im Denkmal“ aus. Dabei entstand der Gedanke, sich auch mit der Geschichte des alten Dreiseithofes zu beschäftigen. Die Nachforschungen zur Hofgeschichte des „Hanslbauern“ bringen es mit sich, auch die Entstehung und Entwicklung des Ortsnamens und des Weilers Hörlkam selbst, in den Archiven zu erforschen.
Da die früheste derzeitige Nennung von Hörlkam mit dem Namen „Herilincheima“ vor über 1000 Jahren zu finden ist, wird der Weilername Hörlkam von „-heim“ und von einem Besitzer, in diesem Falle von einem „Herilin“ herkommen. Somit dürfte Hörlkam, als „Heim des Herilin“ aus einem fränkischen Grundhof um 800/900 entstanden sein. Als Grundwort ist althochdeutsch -heim oder -haim zu erschließen, das eine Kurzform zu „cheima“ ist: Wohnung, Behausung, Heimstatt.
Die Vermehrung von einem Hof zu einem Weiler mit mehreren Höfen dürfte im 10. Jahrhundert entstanden sein: die Söhne des „Herilin“ haben sich beim väterlichen Gutshof sesshaft gemacht.
Hörlkam kann auf eine archivalisch gut nachweisbare 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Auch andere bekannte Ortsnamen sind bei dieser Nennung, den Traditionen des Hochstiftes Freising von 990/1000 zu finden: Eiselsdorf, Geisenhausen, Rampoldsdorf, Haunersdorf, Allkofen, Oberfimbach, Fimbach, Lochham, Hettenkofen, Adllmannsdorf, Attenkofen, Schweinbach, Bergham und eben Hörlkam.
In der ersten Steuerbeschreibung des kleinen Landgerichts Geisenhausen, einem Giltbuch vom Jahr 1474 wird Hörlkam beschrieben. In einer Beschreibung des Besitzstandes des Klosters Frauenchiemsee vom Jahr 1629 erscheinen neben dem „Auergut“ in Hörlkam auch die Hausnamen des „Kleeberger“, „Sellmayer“, „Ott“ und „Hanslbauer“. Eine statistische Beschreibung der Höfe im Amt Geisenhausen liefert die Güterkonskription vom Jahr 1752 und die Hofanlagenbücher von 1760 bzw. 1791, welche sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München befinden. Aus dem Staatsarchiv von Landshut auf der Burg Trausnitz, wurde der Häuser- und Rustikalsteuerkataster von Geisenhausen vom Jahr 1808, der Grundsteuerkataster von 1813, der Rustikal-Steuerkataster über das Grundvermögen des Steuerdistrikts Geisenhausen, Landgericht Vilsbiburg im Isarkreis vom Februar 1815, der Urkataster vom Jahr 1844/46 und letztendlich die Umschreibhefte von Hörlkam mit den Hausnummern 160 bis 165 behandelt.
Peter Käser
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