Die Kirche von Vilssattling ist dem heiligen Martin geweiht
Peter Käser, Zenelliring 43/Binabiburg, 84155 Bodenkirchen
Ein Ort und Kirche mit einer über 1000 jährigen Geschichte
Die Kirche von Vilssattling ist dem heiligen Martin geweiht
Das Dorf Vilssattling befindet sich im Bistum Regensburg, Landkreis Landshut,
Gemeinde Gerzen, Gemarkung Lichtenhaag (früher Gemeinde Lichtenhaag).
Der Bergsattel hat dem Dorf an der Vils den Namen gegeben „Vilssattling“. Das Kir-chenpatrozinium des heiligen Martin von Tours weist auf einen karolingischen Kö-nigshof mit einer Kirchenstiftung hin, denn Martinskirchen wurden gerne im Eigentum des fränkischen Reiches Karls des Großen errichtet – Martin ist der Reichsheilige der Franken.
In einer Aufschreibung des Klosters St. Emmeran in Regensburg vom 2. Juli 900 geht es um den Tausch eines Waldes bei dem der Ort Satalara genannt wird. Beur-kundet wurde der Tausch in Reisbach, und damit könnte der genannte Ort Satalara auch für Vilssattling stehen.
Auf einem Gewölbeschlussstein der Dorfkirche steht die Jahreszahl 1322. Diese soll an die Schlacht bei Mühldorf erinnern. Nach der Schlacht am 28. September 1322 zog König Ludwig (der Bayer) mit seinem Habsburger Gefangenen Friedrich dem Schönen auf dem Weg nach Regensburg in Richtung Isarübergang. Die Geschichte erzählt von einem Sturz des Kaisers vom Pferd in „Sattling“ in der Nähe von Gerzen. Da der Kaiser sich wohlbehalten erheben konnte, sollte als Dank an dieser Stelle eine Kirche errichten werden.
Noch im gleichen Jahr bekommen wir einen ganz genauen Hinweis: Der Pfarrer von Vilsbiburg wird genannt, da ein Vilsbiburger Bürger seinen Hof „in Vilsatlaeren“ an das Kloster St. Veit bei Neumarkt an der Rott stiftet.
– Die Geschichte von Vilssattling ist gut nachvollziehbar.
Bei der Dorfkirche St. Martin stammen die Grundmauern des Langhauses aus dem 12./13. Jahrhundert. Ein mächtiger Turm lehnt sich südseitig an den Chorbau.
Interessant sind die um 1480 erstellten Flügel-Altartafeln. 1866 kamen sie zum Histo-rischen Verein in Landshut, aber nun sind sie wieder in der Kirche an der Wand. Am Altar befinden sich Kopien.
» Ein kleines Dorf, eine kleine Kirche – aber mit einer großen Geschichte.
Peter Käser
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